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LECH/ Arlberg/ LECH CLASSIC-FESTIVAL . So klopft das Schicksal an die Pforte“. (Konzert 3.8.2021

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Lech am Arlberg: „LECH CLASSIC FESTIVAL – So klopft das Schicksal an die Pforte“ 3.8.2021

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Copyright: Lech Classic-Festival

  Das Programm beginnt mit dem Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 c-moll op. 37. Die junge Pianistin Anastasia Huppmann, zerbrechlich wirkend im weißen Kleid, gehört der russischen Klavierschule an und hat ihr Masterstudium mit Auszeichnung in Wien beendet. Das 1803 komponierte Klavierkonzert ist das Einzige von Beethoven, dass in Moll-Tonart geschrieben wurde. Der 1. Satz Allegro con brio wird mit wunderschön-gespieltem Orchestereinsatz unter dem deutschen Dirigenten Michael Güttler herrlich eingeleitet. Die musikalische Annäherung an Mozarts Klavierkonzerte in d-moll und c-moll sind sofort zu hören. Man kann den Geist von Beethovens großem Vorbild förmlich spüren und das Lech Festival Orchester lässt die Musik gekonnt fließen. Nach etwa 6 Minuten folgt ein etwas unsicherer Einsatz der Russin am großen Flügel. Sie verbessert sich im Laufe der Sätze Largo und Rondo.Allegro merklich, kann die Rezensentin jedoch nicht vollkommen begeistern. Als Zugabe hört man eine kurze, besonders schnell gespielte Version des „Donauwalzers“.

Nach der Pause erlebt das Publikum in der Lecher Sporthalle den Klaviervirtuosen Gottlieb Wallisch. Der Wiener kann als Stammgast beim Lech Classic Festival bezeichnet werden – nach Auftritten in 2016, 2019 und 2020. Er kann die große Qualität seiner Kunst wieder beim Klavierkonzert Nr. 4 mit Orchester G-Dur op. 58 eindrücklich unter Beweis stellen. Das brillante Klavierspiel des Pianisten klingt immer leichtfüßig, fast spielerisch, vollkommen natürlich und niemals verkrampft. Ohne Notenmaterial findet der Künstler in den Sätzen Allegro moderato – Andante con moto – Rondo. Vivace stets die richtige Balance zwischen zärtlichen Klängen in piano am Beginn, zu gewaltigen Akkorden eines Klaviersturms bis zum munter-fröhlichem Charakter im letzten Satz. Eine großartige Leistung, für die sich das aufmerksame Publikum mit dem verdienten Applaus bedankt!

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„Brillanter Dialog zwischen Gottlieb Wallisch und Michael Güttler am Pult“. Copyright: Lech Classic-Festival

Nach einigen Umbauarbeiten darf man sich über die 5. Sinfonie c-moll op. 67 freuen. Mit etwa 30 Musikern erklingt die „Schicksalssinfonie“ – sicherlich eines der berühmtesten Werke von Ludwig van Beethoven. Der Orchesterleiter Güttler dirigiert meist mit minimalen Gesten und kann dennoch mit genug Dynamik in den Satz Allegro con brio starten. Zeitweise wirken da die Violinen sehr dominant, jedoch kann rasch wieder die Einheitlichkeit des Orchesters zurückgewonnen werden und die rhythmische Kraft reißt mit. Im 2. Satz Andante con moto wirken besonders stark die Hymen artige Passage und ein schönes Solo der Querflötistin. Im 3. und 4. Satz spürt man durch den starken Orchestereinsatz etwas Erhebendes und das Motto „durch die Nacht zum Licht“ gelingt. Nach 31 Minuten kann man den die Veranstaltungshalle beschwingt verlassen und wird von zartem Nieselregen und herrlicher Lecher Luft empfangen.

Susanne Lukas

 


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