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PLANET DER AFFEN: REVOLUTION

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FilmPlakat Planet der Affen, Revolution~1

Ab 7. August 2014 im Kino
PLANET DER AFFEN: REVOLUTION
Dawn of the Planet of the Apes  /  USA  /   2014
Regie: Matt Reeves
Mit: Andy Serkis, Toby Kebbell, Jason Clarke u.a.

Die Frage: Wie oft noch? stellt sich nur der Kritiker. Für die Produzenten liegt die Antwort auf der Hand: Solange man damit sehr viel Geld verdienen kann. Also gibt es wieder einmal einen „Planet der Affen“. Mit den hübsch-bescheidenen Anfängen von 1968, als Charlton Heston als Astronaut in der Zukunft auf einem von Affen bewohnten Planeten Erde landete, hat die nunmehrige Filmfassung (inzwischen die achte) kaum mehr etwas zu tun.

Und dennoch täte man sich schwer, die diversen Filme zu unterscheiden – hier Mensch, hier Affe, was sonst? Nicht viel, auch diesmal nicht. Aber das enorme Produktionsbudget (170 Millionen Dollar) wurde allein in drei Wochen in den amerikanischen Kinos schon mehr als eingespielt… also!

Also, wieder irgendwann in der Zukunft, in den USA, in der Nähe von einst San Francisco, wo sich die wenigen Menschen, die den Affengrippe-Virus überlebt haben, quasi eingeschlossen haben – denn in den Wäldern hausen ebendiese gefährlichen Affen. Scheinbar friedlich miteinander (eine zeitlang darf man der Idylle zusehen, ausführlicher als im Zoo), wobei sich der Frieden dann erst nach und nach auch als Irrtum herausstellt.

Ideologisch möchte dieser Film jedenfalls Zusammenleben und Verhalten der Primaten und der Menschen konfrontieren, wobei die Erkenntnis lange Zeit lauten soll: Affen sind die besseren Menschen. Bis auch das nicht mehr stimmt…

Planet der Affen x

Die Menschen, die sich aus Angst vor jeglichen Gegnern verbarrikadieren (klassische menschliche Verhaltensweisen), machen natürlich ihre Expeditionen in den finsteren Wald, weil sie nämlich Energie brauchen – und das dazugehörige Wasser im Affengebiet liegt. Und die großteils friedlichen Affen sind gar nicht entzückt von den Besuchern. Aber die Menschen haben in Malcolm (der farblose bis kaum vorhandene Jason Clarke) einen ehrenwerten Führer, und die Affen in „Caesar“ (wenn man schon so heißt) einen sogar enorm charismatischen: Irgendwo hinter der Maske versteckt sich Andy Serkis (der ja auch einmal „Gollum“ im „Herrn der Ringe“ war) und schafft es, aus der Kunstfigur eine echte Gestalt zu machen, die dem Kinobesucher (wenn überhaupt etwas in diesem Film) stärker unter die Haut geht als jegliches Homo sapiens-Exemplar: Man nimmt ihn einfach als „Lebewesen“. Allerdings kann Caesar (wenn man sich recht erinnert, kommt er aus einem Labor und ist ein genmanipulierter Superkerl) sogar ein bisschen sprechen – die restlichen Affen erleben wir mit Untertiteln…

Auf Menschenseite ist Gary Oldman der einzige Darsteller mit „Namen“ im Ensemble, aber ohne eine Rolle von Relevanz, selbst wenn er als der menschliche „Scharfmacher“ fungiert, die man immer braucht, um Geschichten in Schwung zu halten…

Während Menschen üblicherweise ihre Feinde erst einmal totprügeln und dann erst nach deren Absichten fragen, verhalten sich die Affen bei der Begegnung dank Caesar gnädiger, großzügiger, gewissermaßen „menschlich im besten Sinn“. Aber natürlich gibt es auch dort Bösewichte, und wenn dann Caesar von einem Rivalen ausgetrickst wird – der böse Koba (Toby Kebbell, wie immer er wirklich aussehen mag, in dieser Maske auch nicht schlecht) gibt einen starken Konterpart. Jetzt verhalten sich auch die Affen sich (un)menschlich, werfen ihre eigenen Gegner brutal in Käfige und ziehen gegen die Menschen los (reiten auch, was einigermaßen erstaunlich ist, aber im Kino…)  -  dann gibt es die wahrlich wüste Action, die vermutlich den Erfolg des Films ausmacht.

Denn die Geschichte kann es (trotz manch rührender Affenszene – was ist Caesar doch für ein liebevoller Gatte, für ein weiser Vater!) nicht sein, und die Menschenfiguren lassen, wie erwähnt, total aus – für die Effekte des Films braucht man sie so gut wie nicht. Diese Effekte kommen wiederum aus den Computerstudios, und gerade weil es in diesem Film von Regisseur Matt Reeves so gut wie gar nichts Neues zu sehen gibt, weder als Story noch als Action, ist das nur ein ermüdender Aufguss. Aber in zwei Jahren kommt unaufhaltsam die nächste Fortsetzung…

Renate Wagner

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