Baden: „ANNIE“ – Premiere 15.11.2014
Stefan Bleiberschnig, Dagmar Hellberg, Brigitte Arquin. Foto: Christian Husar/Stadttheater Baden.
Das Stadttheater bereitete dem jungen und junggebliebenen Publikum ein schönes Weihnachtsgeschenk mit diesem Musical von Thomas Meehan (Buch) und Charles Strouse (Musik). Annie, das 11-jährigeWaisenmädchen aus dem New York der !930er-Jahre, ist auf der Suche nach seinen Eltern, reißt aus dem Waisenhaus aus, schließt Freundschaft mit einem Hund und findet schlussendlich bei dem Multimillionär Mr. Warbucks eine neue, glücklichere Heimat..
Am Broadway zählt dieses berührende Familienmusical zu den meistgespielten Shows und wurde bei der Uraufführung 1977 gleich mit sieben Tony Awards ausgezeichnet. Die Musik ist flott, rhythmisch pointiert, geht leicht ins Ohr und hat mit dem Lied „Tomorrow“ einen echten Welthit zu bieten.
Die Produktion in Baden hat einen hohen Unterhaltungswert. Die Inszenierung von Alexandra Frankmann-Koepp sorgt für einen flotten, werkgerechten Ablauf der zu Herzen gehenden Geschichte. Sam Madwar entwarf schöne, praktische Bühnenbilder, die einen raschen Szenenwechsel ermöglichten. Friederike Friedrich kleidete die Künstler stilgerecht ein. Für die einfallsreiche Choreografie zeichnete Marcus Tesch verantwortlich.
Johanna Öhner, Erwin Windegger, Elisabeth Ebner. Foto: Christian Husar/ Stadttheater Baden
Star der Produktion ist die bezaubernde Annie von Johanna Öhner. Trotz ihres zarten Alters hat sie schon ein erstaunlich reichhaltiges künstlerisches Vorleben aufzuweisen. Sie spielt entzückend, singt ausgezeichnet und kommt mit ihrem kindlichen Charme einer Idealbesetzung sehr nahe. Erwin Windegger spielt den eisernen Geschäftsmann und Multimillionär Warbucks, den Annie lehrt, dass es auf der Welt mehr gibt als Macht und Geld. Er überzeugt in jeder Hinsicht. Miss Hannigan alias Dagmar Hellberg ist für den tristen Alltag im Waisenhaus verantwortlich. Sie spielt dies bedrückend echt. Ihr schmieriger Bruder Rooster Hannigan wird von Stefan Bleiberschnig dem einschlägigen Milieu entsprechend dargestellt. Seine Freundin Grace wird von Elisabeth Ebner als Parodie auf die schon legendäre Frau Knackal aus der Fernsehserie „MA 2412“ köstlich gespielt. Allen übrigen Künstlern, die in zahlreichen Rollen ihr Können zeigen, sei für ihre ausgezeichneten Leistungen gedankt: Birgit Arquin, Katharina Dorian, Daniela Nitsch, Dessislava Filipov, Artur Ortens, Franz Josef Koepp, Peter Kratochwil und Thomas Nestler. Ein Pauschallob gebührt den sechs Kindern, die ihre Solidarität mit Annie eindrücklich zeigen und auf hohem Niveau singen, tanzen und spielen.
Oliver Ostermann sorgt mit dem bestens gelaunten Orchester der Bühne Baden für einen schwungvollen Ablauf und optimale Koordination mit der Bühne. Großer Jubel mit Bravorufen dankte allen Beteiligten für einen vergnüglichen Nachmittag. Wegen der großen Nachfrage gibt es eine Zusatzvorstellung am 21.12. 2014, 10 Uhr.
Hans Sabaditsch