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SEVENTH SON

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FilmPlakat Seventh Son~1

Ab 5. März 2015 In den österreichischen Kinos
SEVENTH SON
USA  /  2015 
Regie:  Sergey Bodrov
Mit: Ben Barnes, Julianne Moore, Jeff Bridges, Alicia Vikander u.a.

Es ist immer wieder erstaunlich, wie viel an Gleichartigem produziert wird, wenn ein Produkt eines Genres Erfolg hatte. Kinder-Fantasy ist offenbar „in“, wenn jetzt die „Spook“-Reihe von Joseph Delaney in die Kinos kommt. Da hat man auch etwas im Hintergrund – zwischen Buchdeckeln existiert schon über ein Dutzend Bände, also wenn es ein Erfolg ist – Ende nicht abzusehen!

Die Geschichte basiert, worüber sich natürlich niemand den Kopf zerbricht, auf der Fruchtbarkeit der Frauen. Denn der „Auserwählte“ (den es ja immer geben muss) ist in diesem Fall der siebente Sohn des siebenten Sohnes (setzt schon mal 14 Kinder in zwei Generationen voraus…). Dieser Mensch – sein Name ist Tom Ward -  kann nun in das Gerangel der übermächtigen Wesen eingreifen, denn er ist ein „Spook“, ein Geisterjäger.

So wie John Gregory vor ihm, dem es gelungen ist, die Hexe „Mutter Malkin“ aus dem Verkehr zu ziehen. Allerdings nicht auf die Dauer – so was Böses befreit sich doch glatt aus dem Käfig, sammelt ihre Truppen, die alle so schauerlich wie irreal sind, und bedroht die normalen Menschen… Wenn der „blutige Mond“ kommt, ist sie nicht aufzuhalten, und wie zu erwarten, steht das Ereignis direkt bevor. Da muss Tom schon von Gregory in den Kampf geschickt werden.

Das ist eigentlich Fantasy vom Üblichen, und viel mehr wird es ja doch nicht, obwohl man mit dem Russen Sergey Bodrov einen nicht alltäglichen Regisseur verpflichtet hat (2008 hat er unter dem Titel „Der Mongole“ einen höchst bemerkenswerten Film über Dschingis Khan vorgelegt). Dass in 3 D gekämpft wird, ist längst üblich, dass gewaltig rauschende Musik die Dramatik verstärken soll, wird immer versucht, und dass sich phantasievolle Hirne scheußliche Monster ausdenken, die sich wild verwandeln, hatte man schon (vielfach). Man gewinnt nicht den Eindruck, dass Sergey Bodrov sich hier besonders angestrengt hat. Das gewisse Flair, das Hollywood von der Arbeit von  „Ausländern“ erwartet, ist es nicht geworden – vielleicht hätte man John Woo fragen sollen?

Immerhin bietet der Film zwei Power-Schauspieler, wobei die frisch gebackene „Ocar“-Preisträgerin Julianne Moore sich hier auf Meryl-Streep-Spuren als wirklich schaurig-schöne Hexe selbst zu vergnügen scheint. Und der alte Spook, der den jungen ausbildet, liegt bei Jeff Bridges in den besten, wenn auch mauligen Händen (das Gemurmel, das er seit einiger Zeit zu seinem anfechtbaren Markenzeichen macht, ist logischerweise nur in der Originalfassung zu hören) – die leicht skurrile Respektsperson.

Er holt seinen Nachfolger von dessen Mutter weg (Olivia Williams): Ganz so jung, wie Tom im Roman ist, erscheint er in Gestalt des immerhin 33jährigen (!) Ben Barnes bei Gott nicht (der schon vor sechs Jahren als „Dorian Gray“ großen Leinwand-Eindruck hinterließ, aber den Teenies eher aus den „Narnia“-Filmen bekannt ist, die diesem hier entfernt ähneln), aber er soll ja schon erwachsener sein. Da gibt es dann auch Liebesproblematik, wenn seine Erwählte Alice (die Schwedin Alicia Vikander) auch noch die Nichte der Hexe ist…

Wie gesagt, nichts, was hier auf der Leinwand läuft, hat einen Hauch von Frische oder Besonderheit. Amerikas Presse höhnte – vielleicht hätten die Eltern von Tom nach dem sechsten Kind an Geburtskontrolle denken sollen? Nun ja, da Erfolg nicht unbedingt mit Qualität zusammen hängt, kann man ja darauf warten, wie viele „Spook“-Fortsetzungen es noch geben wird.

Renate Wagner

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