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THE VOICES

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FilmPlakat Voices~1

Ab 30. April 2015 in den österreichischen Kinos
THE VOICES
USA  /  2014 
Regie: Marjane Satrapi
Mit: Ryan Reynolds, Gemma Arterton, Anna Kendrick, Jacki Weaver u.a.

Achtung, nichts für schwache Nerven! Wenn ein junger Mann den Kühlschrank aufmacht, und da blickt ihm der Kopf einer jungen Frau entgegen, den er kürzlich mal abgetrennt hat – dann kann dergleichen nur in die Kategorie „allerschwärzester Humor“ fallen, und von Geschmack (und gar gutem) kann nicht die Rede sein. Dennoch ist diese Geschichte einer schwer gestörten, mörderischen Weltsicht ein wirklich fesselnder Film geworden – wenn man ihn aushält…

Da ist also Jerry, und weil Ryan Reynolds (der Mann war einmal im „wirklichen Leben“ – wenn auch nur vorübergehend – mit Scarlett Johansson verheiratet!) ihn spielt, ist er ein wirklich netter, sympathischer Kerl. Ein kleines bisschen seltsam finden ihn die Mädchen in der Firma schon, obwohl sie gar nicht wissen, dass er zur Psychiaterin geht (da ist so was in seiner Vergangenheit, und Jacki Weaver als Dr. Warren geht eher leichtfertig damit um), und schon gar nicht, dass er Hund und Katze zuhause hat, die mit ihm sprechen.

Wieder einmal entpuppt sich im amerikanischen Kino einer, der offenbar normaler nicht sein könnte, als mörderischer Psychopath – das Angstbild einer US-Gesellschaft, wo das in Realität einfach zu oft vorkommt…

Dann kommt es dazu, dass das Rendezvous mit Fiona (Gemma Arterton) insofern schief geht, dass sie als Kopf in seinem Kühlschrank landet, aber keine Angst, sie ist nicht böse auf ihn, sie redet schon noch weiter mit ihm, und als dann Fionas Arbeitskollegin Lisa (Anna Kendrick) sich auch mal mit Jerry einlässt…

Voices xx~1

Man kann und soll die skurrile Geschichte, die Marjane Satrapi (iranisch-stämmige Comic-Zeichnerin und Filmemacherin, in Frankreich ansässig) als ihr US-Filmdebut hier auf die Leinwand schickt, nicht nacherzählen, es reicht zu sagen, dass man über den Serienkiller mit seinem sprechenden Tieren ebenso wider Willen lacht, wie einem die wahre Gänsehaut hoch kriecht. Denn wir erleben – sehen und hören – die Dinge so, wie sie sich in dem irren Bewusstsein des ach so netten Jerry abspielen. Und das ist beängstigend…

Wahrscheinlich werden Zuschauer, die selbst ein bisschen schräg gepolt sind, die besten Kunden dieses durch und durch schrägen Schockers sein, der sich so harmlos-alltäglich gibt … Erwähnt sei nur die Draufgabe der seltsamen Art: Im Himmel sind dann alle glücklich!

Renate Wagner

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