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WIEN/ Staatsoper/ Staatsballett: DON QUIXOTE von Minkus – aller guten Dinge sind drei

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Wien/ Staatsballett in der Staatsoper: Minkus, Don Quixote — Aller guten Dinge sind drei

  1. Aufführung in dieser Einstudierung am 20. Oktober 2015

 Die Wiener Ballettfreunde können sich glücklich schätzen, daß ihnen Manuel Legris nach den Paaren Yakovleva/Cherevychko und Esina/Shishov noch ein drittes „erstes Paar“ präsentieren kann.

 Liudmila Konovalova und Robert Gabdullin tanzten erstmals gemeinsam Kitri und Basil. Sein Rollen-Debut als Basil gab Robert Gabdullin bereits im Juni 2013, danach tanzte er die Partie noch einige Male mit wechselnden Partnerinnen beim Gastspiel des Wiener Staatsballetts in Paris. Nach der langen Pause war die Vorstellung am 20. Oktober fast ein erneutes Debut. Dieser Tatsache dürfte auch die anfängliche Nervosität geschuldet sein, die sich erfreulicherweise ab dem zweiten Akt legte. Ab hier fand Robert Gabdullin zur Hochform, denn anfangs wollte sich noch kein rechter Fluß in den Bewegungen einstellen. Sehr sauber getanzt, aber leider noch etwas zu ‚abgehackt‘, dann ab dem zweiten Akt allerdings harmonisch und fließend. Seiner Kitri war er ein sehr akkurater und einfühlsamer Partner. Mit dieser Vorstellung bewies Robert Gabdullin, daß er zu Recht ein Erster Solist ist. Auch schauspielerisch gab er den Basil mit viel Witz und Humor.

 Liudmila Konovalova zeigte einmal mehr, welch herausragende Erste Solistin sie ist. Mit wieviel Tempo und Elan sie in ihr großes Solo ging, das macht ihr so schnell keine Kollegin nach. Sie ist eine sehr mädchenhafte Kitri, ungemein temperamentvoll, zart als Dulcinea (der Traum wurde mit Olga Esina als Königin auch wieder zu einem Traum) und sehr selbstbewußt als Braut im finalen Akt. Stupend ihre doppelten Fouettés en tournant.

 Eno Peci als Espada ist wohlbekannt, schade nur, daß er an diesem Abend nicht in seiner Bestform zu erleben war. Das mag aber auch daran liegen, daß seine Straßentänzerin eine eher etwas langweilige Gala Jovanovic war: Eine Straßentänzerin darf nicht einfach nur brav getanzt werden. Sie braucht Feuer, Esprit und Temperament!

 Die Vorstellung bot zwei Rollen-Debuts: Nikisha Fogo und Natascha Mair als Freundinnen Kitris. Nach dem Amor tanzte Natascha Mair nun die recht anspruchsvolle Partie der Freundin sehr souverän und exakt. Unbedingt erwähnt werden müssen Davide Dato und Nina Tonoli mit ihren Soli als Zigeuner bzw. als Erste Brautjungfer. Es bereitet große Freude, die Entwicklung dieser beiden jungen Tänzer zu verfolgen.

 Mit einem weichen und runden Klang spielte das Staatsopernorchester unter Paul Connelly, am Konzertmeisterpult Albena Danailova.

 Die leider vorerst letzte Vorstellung dieser Serie findet am 8. November 2015 statt. Eine zweite Serie folgt im Mai/Juni 2016.

Ulrike Klein

MerkerOnline

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