Volksoper MIT „KISMET“ AUF ERFOLGSKURS – SUPERERFOLG MIT KONZERTANTEM MUSICAL (24.1.2016)
Rebecca Nelsen. Copyright: Barbara Palffy/ Volksoper
Der Abend ist wohl als „Einstimmung“ für „Fürst Igor“ von Alexander Borodin gedacht – als „Trailer“ für eine Oper, die Ende März an der Volksoper herauskommen wird. Aber der durchschlagende Erfolg eines Musicals, das 1953 am Broadway herauskam – mit viel Musik von Borodin und vom Inhalt her einer Episode aus „1001 Nacht“ –sollte die Leitung der Volksoper zum Nachdenken bringen, ob man nicht das Musical „Kismet“ ins Repertoire übernehmen sollte. Selten gab es so hitzige Begeisterung im Haus am Währinger-Gürtel. Die Voraussetzung :eine wunderbare Besetzung, ein dynamischer Dirigent –Joseph H.Olefirowicz– und ein köstlicher „Erzähler“ – Christoph Wagner-Trenkwitz . Und ein Stück, das von Robert Wright – einem erfolgreichen Filmmusik-Komponisten – , gemeinsam mit George Forrest nach Themen von Alexander Borodin entworfen wurde. Arien aus Fürst Igor, die Polowetzer Tänze, Melodien aus Streichquartetten und Symphonien Borodins – das alles schmilzt zu einer wirkungsvollen neuen Synthese zusammen und gibt viel arabisches Fluidum samt märchenhafter orientalische Folklore.
Der Inhalt ähnelt der Cenerentola. Der junge und schöne Kalif – Ben Connor -lernt seine Traumfrau Marsinah –Rebecca Nelsen – auf dem Markt kennen. Sie hält ihn für einen Gärtner, er weiß nicht, dass sie die Tochter des Hofpoeten – Rod Gilfry – ist. Es gibt Komplikationen mit dem bösen Wesir – Stefan Cerny – es treten auf Dienerinnen und Muezzine, Händler und Volk.
Wichtig für den durchschlagenden Erfolg Chor und Orchester der Wiener Volksoper. Der vom Äußeren her sehr „barocke“ Dirigent ist ein Energiebündel, er übernimmt sogar Textteile, singt beim Chor (Leitung Thomas Böttcher)mit, wippt mit, begeistert alle! Den größten Erfolg beim Publikum haben Stefan Cerny, der brutale aber doch verschmitzte Wesir, und Rebecca Nelsen, die Traumfrau, die am Ende ihren feschen Kalifen unerwartet bekommt. Die aparte Texanerin entwickelt seit 12 Jahren von Wien aus ihre erstaunliche Karriere, die etwa die Violetta in Venedig oder die Sophie in Dresden umfasst. Und Stefan Cerny, ein Bass aus Wien, gehört für mich sei Jahren zu den besonders begabten „rising stars“ der österreichischen Musikszene. Ausgezeichnet auch die Herren Connor und Gilfry, beide Stimmfach „Bariton“ -der eine Australier, der andere aus den USA. Hinreißend auch Kim Criswell als Frau des Wesir.
Alles in allem – ein durchschlagender Erfolg. Sichern Sie sich für die Reprisen am 28. und 31.Jänner rasch die Karten.
Peter Dusek