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WIEN/ Staatsoper: MAYERLING – MAYERLING“– zum 100. Todestag des Franz Joseph der Tod seines Sohnes Rudolf

Wiederaufnahme des Wiener Staatsballetts: 2.5. 2016: „MAYERLING“ – zum 100. Todestag des Franz Joseph der Tod seines Sohnes Rudolf 

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Roman Lazik, Irina Tsymbal. Copyright: Wiener Staatsoper/ Michael Pöhn

Stilistisch noch nicht so ganz hundertprozentig perfekt, teilweise eher wie eine Einspielaufführung wirkend – doch dieses zu einem Ballettklassiker gewordene Phantasiespiel über Erzherzog Rudolf und seine bewegten letzten Stunden ist durchaus reizvoll und abwechslungsreich mitzuerleben gewesen: Die Wiederaufnahme von „Mayerling“, eines der großen Handlungsballette des britischen Choreographen Kenneth MacMillan (1929 bis 1992) aus dem Jahr 1978. Es ist in seiner Erzählung ein komplexes Stück mit den verschiedensten Facetten und ständig neu aufkeimenden Emotionen. Dabei führt uns das musikalischen Puzzle diverser Kompositionen von Franz Liszt vom Friedhof in Heiligenkreuz über ein verruchtes Wirtshaus (Puff ist gemeint) bis in die Wiener Hofburg.

Das große Aufgebot an Charakterrollen fordert vom Ensemble eine stilreine Interpretation: Irina Tsymbal gelingt dies als die schwankend sich Rudolfs Todessehnsucht hingebende Mary Vetsera bestens. Perfekt Ketevan Papava als Gräfin Larisch, Natascha Mair als hilflose Stephanie, Rudolfs Gattin. Ihre Rollendebüts als Kaiserin Elisabeth und Mätresse Mizzi Caspar haben Iliana Chivarova und Liudmila Konovalova tadellos bestanden. Jung ist er noch, wohl zu jung, der Bratfisch, der anno dazumal ‘Nockerl‘ genannte Leibfiaker des Erzherzogs, doch hier ist er ein richtiges Springinkerl: Davide Dato. Als ein echter Charakterdarsteller dürfte  er wohl nicht zu beschreiben sein, doch Roman Lazik mimt emphatisch den anspruchsvoll vertrackten Part des Erzherzog Rudolf wie ein Außenseiter, dem es an innerer Kraft mangelt. So richtig von Poesie und der Musik getragen haben sich die Tänzer vorläufig noch nicht gezeigt. Denn auch für Dirigent Faycal Karoui ist es eine Einspielaufführung gewesen.

Meinhard Rüdenauer

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