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WIEN/ Staatsoper: ADRIANA LECOUVREUR – Gefährliche Veilchen

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19. 2.2014  ”ADRIANA LECOUVREUR”. Gefährliche Veilchen

 Eine sehr traditionelle Inszenierung kam aus London, die aber keineswegs verstaubt wirkt. Das Bühnenbild von Charles Edwards ist sehr geschmackvoll und äußerst praktikabel. Kein Einheitsbilderbrei,  sondern erkennbar verschiedene Räume. Brigitte Reiffenstuel schuf die schönen und wirklich historisch gut getroffenen Kostüme und Frisuren. An dieser Stelle ist auch ein Lob an die Schneiderei und Maske auszusprechen. Die Lichtgestaltung war hervorragend konzipiert von Adam Silverman und exakt von der Technik umgesetzt.

Die Regie von David McVicar ist sängerfreundlich, aber nicht Stehtheater für alle Beteiligten –  außer für die Primadonna, die sich ja bekanntlich selbst inszeniert. Angela Gheorghiu spielte (?) die Kapriziöse, die Diva, um diese sich  eigentlich die Welt zu drehen hat, sehr auf den Punkt getroffen. Ihre musikalische Leistung war allerdings sehr durchwachsen. Die Stimme ist wunderschön. Die Piani gerieten vom Feinsten, dennoch,  Cilea will da mehr Glut und Ausbrüche in dieser Figur, was allerdings von der Diva eher nicht kam.

Das “Elementarereignis” ist Elena Zhidkova als Principessa di Bouillon. So singt man Cilea, mehr kann man dazu nicht sagen, alles war perfekt. Sie zeigte ein Lehrbeispiel für den Verismo. Massimo Giordano quälte sich als schöner Maurizio, das Objekt der Begierde der beiden Rivalinnen, durch den Abend. Raul Gimenez war sicher der besser singende Tenor, der aus dem Abate eine Hauptrolle machte. Der unglücklich in Adriana verliebte Michonnet wurde von Roberto Frontali stilistisch ganz richtig und auch mit Wohlklang gesungen. Der Principe di Bouillon hatte mit Alexandru Moisiuc einen guten Vertreter. Er setzt den nicht angenehmen Typ sehr gut um.

Das Ballett und die Vertreter der vielen kleinen, sehr heiklen Rollen seien pauschal gelobt.

Evelino Pido am Pult sorgte für Harmonie auf der Bühne und guten Orchesterklang im Graben.

Der Applaus, besonders für Frau Zhidkova, war heftig, für den Tenor lief es nicht so astrein.

Elena Habermann

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