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MÜNCHEN / Bay. STB –„LA BAYADÉRE“ mit Timur Askerov

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Bayerisches Staatsballett: „LA BAYADÉRE“ mit Timur Askerov vom Mariinsky Ballett, 06.03.

 La Bayadère_Timur Askerov, Daria Sukhorukova_©Wilfried Hösl x
La Bayadère-Timur Askerov, Daria Sukhorukova©Wilfried Hösl

 Für die Vorstellung von „La Bayadère“ am 06.03. hatte das Bayerische Staatsballett Timur Askerov, Erster Solist beim Mariinsky Ballett St. Petersburg, in der Rolle des Solor angekündigt. Viele Ballettfans wollten sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, diesen jungen, aufstrebenden Star der berühmten russischen Ballettcompany, der schon bei der Gala der Ballettfestwoche 2013 im „Grand Pas Classique“ begeistert hatte, nun in einer abendfüllenden Rolle zu sehen. Askerov machte die Vorstellung dann auch zu einem besonderen Ereignis. Er tanzte die anspruchsvolle Partie des Solor mit einer bewundernswerten Leichtigkeit. Mit seinen raumgreifenden Sprüngen fliegt er geradezu über die Bühne. Dabei wirkt sein Tanz auch kraftvoll und männlich. Dazu kommen seine elegante Erscheinung, seine edle Bühnenpräsenz und seine noble Aufmerksamkeit gegenüber seinen Partnerinnen. Gerne würde man ihn in Zukunft öfter in München sehen, eine Hoffnung, die wohl nicht ganz unbegründet ist.

La Bayadère_Timur Askerov, Ivy Amista_©Wilfried Hösl x 
La Bayadère-Timur Askerov, Ivy Amista©Wilfried Hösl

Seine Partnerinnen, Daria Sukhorukova als Nikija und Ivy Amista, boten ebenfalls herausragende Leistungen. Sukhorukovas Nikija war einerseits die vergeistigte, zarte Tempeltänzerin, andererseits auch eine leidenschaftlich verliebte, willensstarke Frau, die dem untreuen Solor letztlich den Tod bringt. Technisch beeindruckte sie vor allem durch ihren wunderschönen „Legato“-Stil und ihre atemberaubenden Balancen. Ivy Amista brillierte als Gamzatti vor allem in ihrem ersten Solo und dem Grand Pas de Deux auf dem Verlobungsfest. Hier tanzte sie auch wieder das von Patrice Bart für die Münchner Produktion choreographierte Solo, das allerdings so vertrackte und unrhythmische Schrittkombinationen enthält, dass jede Ballerina – und sei sie noch so virtuos – darin etwas überfordert aussehen. Auch die übrigen Solisten tanzten auf sehr hohem Niveau, insbesondere Karen Azatyan als Goldenes Idol und die drei Schatten-Solistinnen Lisa-Maree Cullum, Katherina Markowskaja und Luiza Bernardes Bertho. Das Corps de Ballet zeigte sich vor allem im Schattenakt ebenfalls in sehr guter Form. Allerdings versäumten es sowohl Solisten als auch Gruppentänzer ein wenig, die nötige glamouröse Atmosphäre zu kreieren, in der sich die Principals dann voll entfalten können. Vor allem das Verlobungsfest wirkte etwas uninspiriert und spannungslos. Hier haben vor allem die großen russischen Companies dem Bayerischen Staatsballett doch einiges voraus. Trotzdem war es dank Askerov, Sukhorukova und Amista eine besondere Vorstellung, für die sich das Publikum mit tosendem Applaus bedankte.

Gisela Schmöger

 

  

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