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MÜNCHEN / Bay. Staatsoper – MADAMA BUTTERFLY mit Oksana Dyka

 

MÜNCHEN / Bay. Staatsoper – MADAMA BUTTERFLY – Oksana Dyka zwingt zur Taschentuch-Benutzung – 19.03.2014

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Butterfly 2.A._W.Hösl
 

Von 1973 stammt diese Produktion von Wolf Busse in der Szenerie von Otto Stich und den Kostümen von Sylvia Strahammer. Immer wieder dient dieser zeitlos nutzbare Rahmen als Spielplatz für namhafte SängerInnen, man denke, was sich da alles seit 1973 um das japanische Häuschen getummelt hat.

Aber kommen wir zuerst zur Dirigentin Keri-Lynn Wilson. Die junge Amerikanerin liebt es offenbar, so richtig ausgiebig in Puccini-Bögen zu baden, was ja an sich besonders vorteilhaft ist. Nur tat sie des Guten zu viel und es gab einige Gefechte mit den Sängern, die doch ein wenig zügiger zu Werke gehen wollten. Ab dem 2. Akt klappte das dann auch sehr schön, besonders bei den Verzweiflungsausbrüchen der Cio-Cio-San assistierte die Dirigentin der Sängerin aufs Beste. Ganz besonders toll gelang das Zwischenspiel zum 3. Akt mit seinen Steigerungen und einem prachtvoll aufspielenden Staatsorchester, was zu Sonderapplaus führte. Frau Wilson wurde zum Schluss auch mit besonders üppigem Beifall bedacht.

Bei der gegenwärtigen Serie war Olga Guryakova als Cio-Cio-San geplant, wurde aber krankheitshalber von Oksana Dyka vertreten. Frau Dyka sah man zuletzt international als Igors Frau in der Met-Übertragung von Borodins Fürst Igor. Im 1. Akt kämpfte die Sängerin zum einen mit etwas unausgeglichener Stimmführung und zeitweilig scharfen Höhen, zum anderen wurde sie durch die langsamen Tempi der Dirigentin gehandicapt (einige Portamenti brachen ab). Ab dem 2. Akt erlebte man eine ganz andere Oksana Dyka; mit großem, dramatischem Sopran, plötzlich ganz ohne Schärfen, und nun auch in Harmonie mit der Dirigentin. Zudem steigerte sich die Sängerin von Moment zu Moment auch darstellerisch immer mehr, sodass einem schon vor dem eigentlichen letalen Finale das Wasser bis zur Unterkante Auge stand. Letztlich ein großer Abend für Oksana Dyka.

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Popov, Dmytro-Butterfly hier mit Guryakova_W.Hösl
 Dmytro Popov (hier mit Guryakova)

Ein geradezu idealer Partner stand ihr im B. F. Pinkerton von Dmytro Popov zur Seite (beide übrigens Ukrainer). Dessen Tenor entwickelt sich zunehmend immer prächtiger und er schmeißt mit seinen „knalligen“, strahlenden Höhen nur so um sich. Seine angenehme Bühnenerscheinung tut ein Übriges. Levente Molnar war mit seinem kraftvoll-warmen Bariton ein sehr mitfühlender Konsul Sharpless. Okka von der Damerau ließ ihren satten Alt wunderschön strömen, wo sie Gelegenheit dazu hatte (man denkt schon mit Vorfreude daran, wenn sie die großen dramatischen Mezzopartien singen wird!). Alexander Kaimbacher war ein angenehm dezenter Goro, ohne unnötige Kasperliaden. Sämtliche Comprimarii waren sehr gut besetzt. - Zum Schluss: Tränen abwischen, schnäuzen und dankbar bis heftig Beifall spenden.

DZ

Fotos©W.Hösl   (Von Oksana Dyka fand ich leider kein aktuelles aus München)

 

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