14. April 2014, „La Traviata“ in der Wiener Volksoper
Die Aufführung der Traviata von Verdi an der Wiener Volksoper hat mich sehr, sehr beeindruckt. Rebecca Nelsen sang und spielte die Violetta sehr gut. Besonders ihr „Addio del passato“ war sehr ergreifend.
Der Höhepunkt des Abends des Abends war nicht nur für mich, sondern auch für das übrige Publikum der Sänger-Darsteller des Giogio Germont, Alik Abdukayumov, dem das Publikum nach seiner Arie „ Di provenza“ minutenlang stürmisch Beifall spendete. Einen Bariton mit solcher Klangfülle und Stimmschönheit, einer solchen Phrasierungskunst und einer so großen Bühnenpräsenz habe ich sonst live sehr selten auf der Bühne erleben können. Hoffentlich gibt es bald wieder einen Auftritt mit diesem Künstler, ich werde sicher dort sein.
Auch die anderen Sänger haben gut gesungen. Alexander Pinderak war ein Alfredo, der auch optisch gut passte. Besonders fiel mir durch ihr intensives Spiel und ihre schöne Stimme die Sängerin der kleineren Rolle der Flora, Elvira Soukop auf.
Auch Regie und Bühnenbild von Hans Gratzer fand ich sehr ansprechend, den zum Himmel steigenden weißen Ballon in der Sterbeszene eine gute Idee.
Am Ende der Vorstellung wurden alle beteiligten Künstler, eingeschlossen natürlich Chor, Ballett und Orchester sowie die Dirigentin Eun Sun Kim mit vielen Bravorufen gefeiert.
Olga Siebenbrunner