WIEN/ Burgtheater/ImpulsTanz (17. 7.2019): Pina Bauschs Tanztheater im Wandel der Jahre
Copyright: Karolina Miernik
Deutschlands Tanztheaterikone Pina Bausch (1940 bis 2009) hat im eigenen Haus keinen Ebenmaß-Nachfolger gefunden. Doch ihr 1973 gegründetes Tanztheater Wuppertal Pina Bausch mit über dreißig TänzerInnen lebt weiter, und ihre sublimen Bewegungsspiele sind nun bereits längst zu Standards geworden, können nach wie vor beeindrucken. Pina Bauschs Sensibilität bleibt unübertroffen. Mit „Masurca Fogo“ aus dem Jahr 1998 wurde das Tanztheater Wuppertal von ImpulsTanz ins Burgtheater eingeladen. Das Stück mit seinen Verschmelzungen von feinnervigen Beschreibungen von Seelenzuständen, netten überraschenden Gags, sich zu oft wiederholenden Verrenkungstänzen, kleinen Wahnsinnszenen im ständigen Hin und Her und aparten Musik- und Projektionscollagen weist alle Ingredienzien ihres Stiles auf, zählt aber nicht zu den wesentlichen Werken der Kompanie.
Pina Bausch (DE) – © Pina Bausch Foundation
Während eines Gastspiels in Lissabon vor zwei Jahrzehnten vom Kollektiv als Reflexion auf Portugals Flair erarbeitet, wirkt „Masurca Fogo“ nun als Stückwerk ohne zwingenden Bogen. Große darstellerische Intensität und auch genügend Ideen, doch mit den vielen geläufigen stilistischen Spiegelungen bleibt es eine lose Folge von unterschiedlich wirkungsvollen Episoden auf deutsch-portugiesisch.
Meinhard Rüdenauer