Carl Millöcker: Der Bettelstudent, Operette Hombrechtikon, Vorstellung: 21.09.2019
(10. Vorstellung seit der Premiere am 31.08.2019)
«Und es wird nicht gefummelt!»
So Enterich, bevor die polnischen Frauen zu ihren Männern dürfen. Die Leidenschaften kochen, nicht nur zu Beginn des Librettos sondern auch auf der realen Bühne. Bereits die Ouvertüre zieht den Zuschauer in den Bann des Geschehens. Das Orchester der Operettenbühne Hombrechtikon unter Caspar Dechmann spielt grandios auf und trägt durch den ganzen Abend, seien es rasante-spritzige Passagen oder lyrisch-slawisch-melancholische. Der Chor der Operettenbühne Hombrechtikon gestaltet eine höchst überzeugende und farbige Eröffnungsszene im Gefängnis und steht dem Orchester in Sache Leidenschaft in Nichts nach. Die Nervosität der Premiere ist verflogen, Routine im positiven Sinne hat sich breit gemacht und die Produktion reifen lassen. Ein grosses Bravo an die Kollektive!
Foto: Thomas Enzeroth
Die Produktion von Bettina Dieterle (Regie/Bühne/Choreographie) vermag weiterhin durch ihre Geradlinigkeit und Klarheit zu überzeugen.
Der Bettelstudent von Daniel Zihlmann und die Laura von Rebekka Maeder harmonieren auch an diesem Abend hervorragend. Beide spielen intensiv und beide Stimmen laasen an diesem Abend die Zeichen der Leidenschaft erkennen. Das zweite Paar des Abends, der Jan Janicki von Max von Lütgendorff und die Bronislawa von Jacqueline Oesch überzeugen mit ihren Stimmen und dem lebendig frischen Spiel gerade auch zu Beginn des Zweiten Akts. Erich Bieri, seine Rolle des Gouverneurs Oberst Otto Ollendorf «OOO» ist als Agent 000 angelegt, überzeugt mit seiner Routine auf ganzer Linie. Catherine Frey als Gräfin Palmatica Nowalska und Jürg Peter als Enterich ergänzen mit hervorragenden Leistungen das überzeugende Ensemble.
So geht Operette!
Weitere Aufführungen:
FR 27. SEPT 19:30 UHR, SA 28. SEPT 19:30 UHR, SO 29. SEPT 15:00 UHR ;
FR 04. OKT 19:30 UHR, SA 05. OKT 19:00 UHR.
22.09.2019, Jan Krobot/Zürich