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MARTINA FRANCA/ Festival della Valle d’ Itria / Chiostro di S.Domenico : L ‘AMBIZIONE DELUSA ( Leonardo Leo)

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MARTINA FRANCA / Festival della Valle d’ Itria / Chiostro di S.Domenico : L ‘AMBIZIONE DELUSA ( Leonardo Leo ) am 30. 7. 2013

 Leonardo Leo, sicher einer der hervorragendsten Vertreter der ” neapolitanischen Schule ” harrt immer noch seiner ausführlichen Wieder – Entdeckung.


Foto: Festival della Valle d’ Itria

Insofern tat das apulische Festival della Valle d’Itria in Martina Franca gut daran, seinem ” Landsmann ” Leo (1694 im benachbarten San Vito die Normanni geboren) mit zumindest einem seiner 500 Werke zu huldigen.

Auf dem Programm stand seine opera ” buffa “ L’AMBIZIONE DELUSA ( Der enttäuschte Ehrgeiz )- über die vergeblichen sozialen Aufstiegsversuche reich gewordner Bauern – die allerdings sowohl handlungsmäßig als auch musikalisch mehr ins seria- Genre changierte.


Foto: Festival della Valle d’ Itria

Diese ( nach ” Crispino e la Comare ” und ” Giovanna d’Arco “) dritte Premiere des Festivals fand nicht im ” Haupthaus “, dem Innenhof des Palazzo Ducale, sondern an der ” Nebenspielstätte “, dem Chiostro San Domenico statt.

Das hatte Vorteile und Nachteile.

Vorteil: die stimmungsvolle Atmosphäre, die Intimität, die phantastische Akustik.

Nachteil: die räumliche Enge, die Ermangelung einer Bühne, die der Regisseuse Caterina Panti Liberovici halsbrecherische Kunststücke abverlangte.

De facto fand die Aktion auf einem L- förmigen Laufsteg an zwei Seiten des weißgetünchten Kreuzgangs statt.

Liberovoci behalf sich also mit einer Fülle von symbolischen Gegenständen ( Pfeile, aufgeblasene Tauben, Herzen ,Origamis etc. ) um die Handlungsfäden anschaulich zu machen.

Das war einerseits ganz effizient, erinnerte aber andererseits allzu sehr an diesbezügliche Umtriebe zb. Ursel Herrmanns in den 90 Jahren.

Ansonsten war ihre Regie von großem Raffinement und großer Eleganz (mit hauptsächlich in schwarz und weiss gehaltenen Kostümen )gekennzeichnet .

Das Ensemble setzte sich aus den Studenten der im Chiostro angesiedelten ” Accademia di Belcanto Rodolfo Celletti ” ) zusammen.

Was naturgemäß die Begegnung mit großen Talenten, wenn auch in unterschiedlichen Entwicklungsstadien, brachte.

Zu den bereits reiferen zählten Federica Carnevale (Silvio), Carolina Lippo ( Cintia ), Filomena Diodati (Delfina) und  Giampiero Cicino (Ciaccone).


Foto: Festival della Valle d’ Itria

Das Dirigat oblag dem jungen Maestro Antonio Greco, der mit seinem Orchester in den letzten Jahren (zb. mit Cavallis ” Giasone ” ) zum fixen Bestandteil des Festivals geworden ist.

Wie aus den einführenden Äußerungen hervorgegangen sein dürfte, ist ihr Rezensent ein überzeugter ” Leonist “.

Woran es lag es dann, dass er trotz positivster Vorurteile diesmal ebenso wie die im Titel angeführte ” Ambizione ” ein wenig enttäuscht wurde ?

An den jungen Sängern, an dem zusammengewürfelten Orchester, an den beschränkten räumlichen wie finanziellen Bedingungen ?

Oder doch an der in diesem Falle sehr schematisch und seriell klingenden Musik ?

” Schwer zum Sagen ” würde Josef Hader dazu bemerkt haben.

Wir warten aber dennoch unbekümmert auf weitere leonistische Entdeckungen. Für nächstes Jahr ist von seinem bei einem Pariser Antiquar
wiederentdecktem ” Maddalena ” Oratorium die Rede.

Und vielleicht auch von einer ” echten ” seria , dem ” Demetrio”…

 Robert Quitta, Martina Franca

 

 

 

 

 

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