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MÜNCHEN / „DER ROSENKAVALIER“

 

MÜNCHEN: Opernfestspiele der Bayerischen Staatsoper: „DER ROSENKAVALIER“ –  29.07.

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Golda Schultz-Alice Coote-Ros.kav.Mü.7-14-c.W.Hösl

Golda Schultz-Alice Coote-Rosenkalier Mü.7-14 /Foto W.Hösl 

„Der Rosenkavalier“ in der Kultinszenierung von Otto Schenk (Bühne und Kostüme: Jürgen Rose) ist schon fast traditionell Teil der Münchner Opernfestspiele, natürlich erst recht im Strauss-Jahr 2014. Das Publikum im ausverkauften Nationaltheater erlebte – wenn auch keine Sternstunde – so doch eine sehr niveauvolle Vorstellung. Für die Münchner Opernfreunde war es besonders interessant, Golda Schultz, die bis Ablauf der Saison 2012/2013 Mitglied des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper war, als Sophie zu erleben. Die junge Sängerin sang die Partie mit großer Anmut und Leichtigkeit und beeindruckte vor allem mit ihrem warmen, klangvollen Sopran und ihren feinen, schwebenden Piani. Alice Coote war darstellerisch wie sängerisch ein eher robuster, bodenständiger Octavian. Das passte am besten in den dritten Akt. Der Rosenüberreichung fehlte jedoch der ätherische, atemberaubende Charakter, den diese Szene bei anderen Interpretinnen oft hat. Auch Soile Isokoski fehlte ein wenig das Geheimnisvolle und Unergründliche, das der Rolle der Marschallin innewohnt. Dennoch war sie eine würdige Dame und berührte das Publikum mit ihrer klaren und leuchtenden Stimme. Den größten Eindruck hinterließ Peter Rose als Ochs. In all seiner Großspurigkeit und Selbstgefälligkeit war er immer noch ein wenig sympathisch und letztlich eben doch ein Edelmann. Auch musikalisch konnte er mit seinem sonoren, auch in der Tiefe profunden Bass vollkommen überzeugen. Auch die übrigen Solisten, wie Martin Gantner als Faninal, Ingrid Kaiserfeld als Leitmetzerin sowie Heike Grötzinger und Ulrich Reß als Annina und Valzacchi hatten großen Anteil am Erfolg der Vorstellung. Besonders erwähnt sei noch Yosep Kang, der die Arie des Sängers mit heldisch strahlendem Tenor vortrug. Constantin Trinks und das Bayerische Staatsorchester kosteten die Strauss-Klänge voll aus, manchmal an der Grenze zur Überlautstärke. Dennoch kamen auch die zarten, eher kammermusikalischen Momente der Partitur gut zur Geltung. Alles in allem war es eine festspielwürdige Vorstellung. Sternstunden der Oper gibt es eben nicht jeden Tag.

Gisela Schmöger

 

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