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NY / Giuseppe Verdis MACBETH / Met im Kino 11.10.2014

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cartaz Netrebko  Giuseppe Verdis MACBETH / Met im Kino 11.10.2014 

Adrian Nobles ansehnliche und überzeugende, gemäßigt moderne Produktion von 2007 (Set & Costume Designer: Mark Thompson, Lighting Designer: Jean Kalman, Choreographer: Sue Lefton) wurde 2008 bereits auf DVD herausgebracht. Auch damals schon war Željko Lučić der Titelrollenträger, neben ihm Maria Guleghina (in Superform), John Relyea und Dmitri Pittas, Dirigent war James Levine (EMI). 

macbeth duo kl.  Die Sensation, und von einer solchen darf man hier getrost sprechen, der jetzigen Wiederaufnahme war natürlich Anna Netrebkos Lady Macbeth. Nachdem sie sich bereits während der Münchner Festspiele 2014 an der Rolle erfolgreich versucht hatte, stürzte sie sich mit enormem Furor, sowohl darstellerisch als auch stimmlich, in diese wilde Frauenpartie. Und wenn man hört, mit welcher scheinbaren Selbstverständlichkeit die Netrebko das alles singt, erscheint es keineswegs so „mörderisch“ (stimmtechnisch betrachtet), wie gemeinhin behauptet. Irgendwie hat Anna Netrebko das Glück, dass ihr kostbarer Sopran nun in jene Regionen gewachsen ist, die ihrem feurigen Temperament mehr entsprechen  als all jene lyrisch Leidenden zuvor. Und wie sie ihren zögerlichen Gatten manipuliert – faszinierend! Željko Lučić ist a) einer der besten Verdibaritone der Gegenwart und b) ist der Macbeth eine seiner erklärten Lieblingsrollen, und c) hat er die notwendige Persönlichkeit um ein fesselndes Rollenportrait auf die Bühne zu bringen. Dass sein Bariton etwas stumpfer klang als bei früheren Aufführungen, könnte Abendverfassung gewesen sein.

Mit René Pape/Banquo, Joseph Calleja / Macduff und Noah Baetge / Malcolm ergab sich, zusammen mit den beiden Erstgenannten, ein Spitzenensemble, das von Maestro Fabio Luisi sozusagen auf musikalischen Händen getragen wurde. Bei Luisi ist einerseits Verdi stets in allerbesten Händen und andererseits ist er einer der versiertesten und fürsorglichsten Sängerdirigenten schlechthin. So konnten die Solisten ihre jeweiligen Arien mit wahrer Hingabe zelebrieren, was u. a. auch Netrebkos Nachtwandelszene zu einem besonderen Ereignis machte. 

Die Pausengespräche, dieses Mal mit „Host“ Anita Rachvelishvili, waren wie stets aufschlussreich und unterhaltsam, ja, Rachvelishvili und Netrebko zusammen gar ein besonderer Spaß (und das in einer Macbeth-Pause live…). 

Hier die weiteren Termine der Met-Saison >

http://www.cineplex.de/erding/filmreihe/metropolitan-opera/136/ 

Ein Sonderlob dem Cineplex in Erding, wo man nun sogar in 2 Kinosälen überträgt und die Bild- wie Tontechnik nunmehr auf wirklich hohem Standard läuft. 

Dorothea Zweipfennig

 

(Fotos: Marty Sohl /Met Opera)

[INFO: Der Prinz Igor der vorigen Saison ist gerade auf DVD/BD herausgekommen, in Kürze in DVD >]

 

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