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WIEN/ Konzerthaus: DAS LEBEN AM RANDE DER MILCHSTRASSE – Sitcom-Oper von Bernhard Gander. Staffel III, Folge 7/ Finale

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Sitcom-Oper im Wiener Konzerthaus: „Das Leben am Rande der Milchstraße“ von Bernhard Gander

(Staffel III / Folge 7, Finale / Vorstellung: 21. 11. 2014)

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“Alles in den Papierkorb?“ Der Countertenor Bernhard Landauer mit der Sopranistin Theresa Dlouhy (Foto: Markus Sepperer)

 Am 21. November fand im Wiener Konzerthaus (Berio-Saal) im Rahmen des Musikfestivals „WIEN MODERN 14“ mit der Staffel III das Finale der satirischen Sitcom-Oper „Das Leben am Rande der Milchstraße“ von Bernhard Gander statt. Die Folge 7 trug den Titel „Eine Million kommt selten allein“.

 Die Besucher der offensichtlich ausverkauften Vorstellung um 20:15 (eine zweite war noch für 22 Uhr anberaumt) waren, wie Gesprächen zu entnehmen war, sichtlich gespannt auf das Finale der Sitcom-Oper. Diese Spannung heizte die Regisseurin Nicola Raab noch zusätzlich an, indem sie zu Beginn die Sängerinnen und Sänger im Minutentakt einzeln auf die Bühne schickte – beginnend mit Anna Clare Hauf in der Rolle der Donatella –, ehe die Musik endlich einsetzte.  Dann wurde nach Leo gesucht, der lange Zeit verschollen blieb. Man erfuhr, dass Imogen (Theresa Dlouhy) und Kevin (Bernhard Landauer) ihren geplanten gemeinsamen Urlaub nicht antreten konnten, da nach einem Vulkanausbruch in Island der gesamte Flugverkehr eingestellt werden musste.

 Und Bürochef Jürgen Oder (Nicholas Isherwood wieder mit abgrundtiefer Bassstimme) gestand, dass er seit Monaten weder die Büromiete noch die Stromrechnungen zahlen konnte, da das Europäische Büro für Zukunft total pleite sei. Sein Geständnis erregte vor allem bei Yumi (Bibiana Nwobilo) Ärger, die ihrem Boss mit Vorwürfen überschüttete. Als Leo (Benjamin Appl) endlich wie aus dem Nichts auftauchte, war die Erleichterung groß, zumal er die Neuigkeit mitbrachte, dass sich eine Erbschaft am dunklen Horizont abzeichne.

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Theresa Dlouhy, Bibiana Nwobilo, Bernhard Landauer und Anna Clare Hauf im „Europäischen Büro für Zukunft“ (Foto: Markus Sepperer)

 Die Handlung der Folge 7 zog sich fad dahin, da auch der satirische Wortwitz des Librettos aus den Folgen 1 bis 6 inzwischen auf der Strecke geblieben war. Zwar gab es ein paar wenige „Lacher“ im Publikum, aber im Großen und Ganzen wurde es von Minute zu Minute einschläfernder, obwohl Dirigent Simeon Pironkoff das Ensemble PHACE des Öfteren zu wohltuenden expressiven musikalischen Zwischentönen führte.

 Trotz des enttäuschenden Finales gab es vom jungen Publikum „Jubelgeschrei“ für das Sängerensemble, das Orchester und den Dirigenten sowie für das Regieteam, vom Rest des Publikums jedoch bloß matten Anerkennungsapplaus. Irgendwie passte es, dass die Zuschauerinnen und Zuschauer am Schluss das Konzerthaus auf Schleichwegen verlassen mussten, da im Großen Foyer noch der musikalische Ausklang nach dem Konzert der Wiener Symphoniker voll im Gang war. 

 Udo Pacolt

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