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MÜNCHEN / Bay. Staatsballett: „PAQUITA“ mit Ivy Amista

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Amista, Ivy - Selfie vor dem Rollendebut (facebook)
 Ivy Amista-Garderobenselfie vor dem Debut (facebook Amista)

MÜNCHEN / Bayerisches Staatsballett: „PAQUITA“, 02.01. – 3. Besetzungsvariante mit Ivy Amista

Das Bayerische Staatsballett startete am 02.01. mit seiner Neuproduktion „Paquita“ (Choreographie: Marius Petipa, Inszenierung: Alexei Ratmansky) vom Dezember 2014 ins neue Jahr. Nach Daria Sukhorukova und Ekaterina Petina durfte sich nun mit Ivy Amista die dritte Erste Solistin in der Rolle des Zigeunermädchens Paquita präsentieren. Es zeigte sich, dass ihr die Partie mit den vielen kleinen, heute etwas unorthodox wirkenden Sprüngen und den schnell auszuführenden, virtuosen Schritten tänzerisch am besten liegt. Sie spielte geradezu mit den technischen Schwierigkeiten und begeisterte vor allem durch ihre flinke Beinarbeit, perfekte Balancen und mühelosen Pirouetten. Dabei hatte sie eine angenehme, mädchenhaft charmante Ausstrahlung und nahm auch in den Pantomime-Szenen durch ihr frisches, natürliches Spiel sehr für sich ein. Ein wenig fehlte ihr im Gegensatz zu den beiden Rollenvorgängerinnen in den effektvollen Soli und im Grand Pas allerdings der Glamour einer Prima-Ballerina, der für eine vollkommene Interpretation der Rolle nötig gewesen wäre. Marius Petipa ging es in seiner Choreographie sicher nicht so sehr um die natürliche Darstellung eines jungen Mädchens, sondern um die bestmögliche Präsentation seiner glamourösen Tänzerinnen des kaiserlich russischen Ballettensembles. Tritt eine Tänzerin dann wie Ivy Amista in dieser rekonstruierten Originalchoreographie zu bescheiden auf, läuft das Publikum Gefahr, ihre technische Bravour gar nicht richtig zu bemerken. Amistas Partner als Lucien war der junge Gruppentänzer Erik Murzagaliyev, der kurzfristig für den erkrankten Lukáš Slavický einspringen musste. Er interpretierte seine Rolle in den Pantomimeszenen sehr sympathisch, war allerdings insgesamt noch etwas zu zurückhaltend und schüchtern. Sein höchst anspruchsvolles Solo im Grand Pas meisterte er hervorragend und zeigte so, dass er sich technisch in letzter Zeit enorm weiterentwickelt hat. Auch in den beiden übrigen Solo-Rollen gab es Debuts zu sehen. Maged Mohamend war ein spielfreudiger Bösewicht Inigo, Ilya Shcherbakov zeigte als Mendoza ebenfalls viel Bühnenpräsenz. Mai Kono tanzte ihre Variation im Pas de trois des ersten Aktes mit viel Stilgefühl, Séverine Ferrolier begeisterte mit ihrer anmutig und duftig getanzten Adagio-Variation des Grand Pas. Das Bayerische Staatsorchester unter Myron Romanul hatte sich wohl noch nicht ganz von den Silvesterfeierlichkeiten erholt und spielte etwas unkonzentriert, was jedoch dem Gesamteindruck der Vorstellung nicht schadete. Insgesamt ein schöner Jahresanfang des Bayerischen Staatsballetts.

Gisela Schmöger

 

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