WIEN/ Konzerthaus/ Mozart Saal / Resonanzen – 22. 1. 2015 “WIS UND RAMIN”
Eine Liebesgeschichte aus dem vormuslimischen Persien von Fakhr-od-Din Äs`ad Gorgani(gest.1054)
Peter Matic las mit unbeschreiblicher Schönheit und Deutlichkeit ans der deutschen Übersetzung der anonymen georgischen Prosafassung “Wisramiani” von Gorganis Verepos aus der Zeit um 1200 n. Ch. Die Strichfassung stellte Peter Reichelt her.
Manche Forscher nehmen an, dass auf Grund der Dreiecksgeschichte, alter König, junge Frau und junger Geliebter eine der Quellen zu Tristan und Isolde sein könnten. Ja, die Amme in dem Fall, bei Tristan ist es Brangäne. Für das junge Paar geht die persische Geschichte allerdings sehr gut aus. Da wird der alte Schah noch rechzeitig von einem Eber getötet.
Sehr interessant sind natürlich bei solchen Programmen immer wieder die Instrumente. Die Vorläuferin der Gitarren, Lauten etc. ist die Ud, das ist allgemein bekannt. Die Blasinstrumente wie Balaban, findet man vom Balkan bis Ostasien, ein ca. 35cm kurzes Instrument, gehört in die Familie der Kurzoboen, am ehesten zu den Oboen gehört auch die Sorna, ein rein asiatisches Instrument, das man auch in der Mongolei findet. Aus dem persischen Raum die Ney, eine Langflöte, bis 8o cm. Lang und aus einem Schilfrohr bestehend.
Die Streichinstrumente sind die Ghaychak und die Kemanche, beide haben ihren Ursprung im asiatischen Raum. Die Instrumente werden vertikal gespielt.
Der Santur stammt aus dem mittleren Orient und hat eine sehr alte Tradition. Eine waagrecht gehaltene und mit Stäbchen geschlagene Harfe wir schon zur Zeit von Nebukadnezar vermutet., diese dient als Prototyp. Im 11. jahrhundert gelangte dieses Instrument mit den Mauren nach Spanien. Es wurde zum Vorbild des heutigen Hackbretts. Ein verwandtes Instrument ist der Kanun, er wird mit der Längsseite gegen den Körper des Spielers am Tisch liegend mit zwei Plektren gezupft.
Das Ensemble “Esmail Vasseghi & Freunde” musizierten einen wirklich spannend schönen und romantischen Konzertabend ohne nur eine Länge. Esmail Vasseghi ist in der Musikszene der alten Musik kein Unbekannter, man erlebt ihn oft im Zusammenhang mit dem Clemencic Consort. Man hörte den Künstler diesmal singend, Satur und Perkussion spielend.
Die Tanzgruppe “Ulduz Ahmadzadeh Dance Company” stellte sicher teilweise die Geschichte sehr deutlich dar, nur leider verstehe ich vom Tanz nichts und will es nicht beurteilen, außer das es sehr ausdrucksstark wirkte.
Eine große Bereicherung war es diesen Abend erlebt zu haben.
Elena Habermann