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MÜNCHEN/ Bayerisches Staatsballett: „DIE KAMELIENDAME“ mit Bolschoi-Gast

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Sukhorukova-Ovcharednko-co.Marc Haegeman Sukhorukova-Ovcharenko-co.Marc Haegeman

Bayerisches Staatsballett: „DIE KAMELIENDAME“, 15.02., 19.30 Uhr:

Die Vorstellung am 15.02. um 19.30 Uhr versprach besonders spannend zu werden, da das Bayerische Staatsballett den Prinicpal Dancer des Bolshoi-Balletts Artem Ovcharenko für die Rolle des Armand eingeladen hatte. Die Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Ovcharenko ist ein außergewöhnlich interessanter Tänzer. Er ist ein äußerst jungenhafter und romantischer Armand, sehr nah an der Figur der Romanvorlage von Alexandre Dumas. Mit seiner feinen, zarten Interpretation nahm er das Publikum sehr für sich ein. Noch mehr als durch seine schauspielerische Leistung begeistert Ovcharenko jedoch durch seinen Tanz. Er meistert die schwierige Partie mit einer stupenden Leichtigkeit und gleitet quasi über die Bühne. Seine Sprünge und Posen sind in jeder Situation perfekt. So hat man diese Partie in München noch nicht getanzt gesehen. Außerdem ist Ovcharenko ein sehr versierter Partner, die Pas de deux mit Daria Sukhorukova  klappten sehr gut, obwohl ihm nur wenige Tage Probenzeit zur Verfügung standen, da er kurzfristig für den erkrankten Matej Urban eingesprungen war. Einziges kleines Manko war, dass Ovcharenko seinen Tanz nicht immer mit der tiefen Emotion füllen konnte, die für eine absolut berührende Interpretation seiner Rolle notwendig gewesen wäre. Trotzdem war sein Auftritt ein großes Erlebnis. Daria Sukhorukova als Marguerite hatte ebenfalls großen Anteil am besonderen Charakter dieser Vorstellung. Vor allem als bedingungslos verliebte Frau im zweiten Akt und in ihrer Verzweiflung über die verlorene Liebe im dritten Akt rührte sie die Zuschauer tief. Die übrigen Solisten wie Javier Amo als Gaston, Zuzana Zahradniková als Prudence oder Ivy Amista als Olympia hatten sich augenscheinlich von dem Gast aus Moskau inspirieren lassen. Alle boten eine besonders gute Leistung. Ein extra Lob gebührt Séverine Ferrolier und Maxim Chaschegorov, die ihre Rollen der Manon und des Des Grieux an diesem Tag bereits zum zweiten Mal tanzten (am Nachmittag hatte es bereits eine Vorstellung gegeben). Michael Schmidtsdorff leitete das Bayerische Staatsorchester, Wolfgang Manz und Simon Murray waren die wie immer hervorragenden Pianisten. Hoffentlich sieht man Artem Ovcharenko bald wieder in München!

Gisela Schmöger

 

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