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WIEN/ Staatsoper: LA TRAVIATA mit Marina Rebeka und neuem Alfredo

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Wien/ Staatsoper „LA TRAVIATA“ MIT MARINA REBEKA UND NEUEM ALFREDO (18.März 2015)


Marina Rebeka. Foto: Wiener Staatsoper/ Michael Pöhn

Der Einspringer in letzter  Minute ist  33 Jahre alt, stammte  aus Marokko und heißt  Abdellah Lasri.  Der junge Tenor gilt als „rising star“ des französischen Faches und hatte zuletzt große Erfolge als Werther und Rodolfo in Paris. Sein Rollendebüt als De Grieux in Jules Massenets Manon wird er Ende April in Graz geben.

Die Stimme ist hell, lyrisch und „kopfig“, für den Alfredo in einer Verdi-Oper  fehlt ihm derzeit noch der nötige „Spinto-Drive“, aber sein Staatsopern-Debüt kann man als „geglückt“ bezeichnen. Vor allem in der Finalszene spielt er seine Qualitäten aus. Geboren wurde der Sänger übrigens in Rabat, der Hauptstadt von Marokko.  Immerhin behauptet er sich in einer Produktion, die – abgesehen von der einfallslosen Produktion von  Jean-Francois Sivadier (Bühne: Alexandre de Dardel, Kostüme: Virginie Gervaise) durch musikalische Dichte und  emotionale  Intensität besticht.

Marco Armiliato am Pult des Orchesters der Wiener Staatsoper erweist sich einmal mehr als Grant für Tempo und Dynamik. Und die lettische Sopranistin Marina Rebeka ist eine großartige Violetta. In  der großen Arie stößt sie noch an die vokalen Grenzen, aber spätestens im Duett mit dem Vater – diesmal etwas kurzatmig  Dmitri Hvorostovsky – und besonders im 3.und 4. Akt erlebt man „Oper pur“: zeitlos, berührend und unter die Haut gehend.

Beteiligt am großen Erfolg waren neben dem engagierten Chor der Wiener Staatsoper (Leitung Thomas Lang) unter andrem auch noch Anna Twarowska als Annina, Carlos Osuna als Gaston, Gabriel Bermudez als Douphol  sowie Alfred Sramek als Arzt. Zuletzt Jubel für Marina Rebeka und Dmitri Hvorostovsky, herzliche Zustimmung zum marokkanischen „Retter in letzter Minute“.

Peter Dusek

 Zu Abdellah Lasri: Vielleicht ist auch dieses Interview, das er anläßlich der Boheme in Paris letztes Jahr im Dezember gegeben hat, für die Leser interessant.

http://www.tutti-magazine.fr/news/page/Interview-Abdellah-Lasri-Tenor-Werther-Boheme-Opera-Paris-fr/

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