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WIEN/ Staatsoper/ Gustav Mahler-Saal: ZIELVORGABE: HOCHDRAMATISCH – MONIKA BOHINEC UND CAROLINE WENBORN BEI DER „ENSEMBLEMATINEE AM SONNTAG

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Wiener Staatsoper/ Gustav Mahlersaal

ZIELVORGABE: HOCHDRAMATISCH – MONIKA BOHINEC UND CAROLINE WENBORN BEI  DER „ENSEMBLEMATINEE AM SONNTAG  1“ (13.9.2015)

Die Götteranrufung von Ortrud oder das hochdramatische Duett zwischen Anna Bolena und Giovanna waren diesmal bei der Serie „Ensemblematinee am Sonntag“ ebenso zu hören  wie   das Gebet der Tosca, die Turmszene der Elsa oder die  emotionale Erregung von Eboli  im „Don Carlo“ (O don fatale). Die Serie – sie hieß ursprünglich „Das junge Ensemble stellt sich vor“ – geht mit kleiner Titeländerung weiter und macht einen Blick in die Zukunft der Staatsoper frei. Man kennt und schätzt  die Slowenin Monica Bohinec als Suzuki oder Fenena und  die in Australien geborene Sopranistin mit lateinamerikanischen Wurzel Caroline Wenborn wird als  Fiordiligi oder Freia geschätzt. Aber als Santuzza oder Don Carlo-Elisabetta hat man die beiden noch nicht gehört. Und so können die beiden „risung stars“ – gemeinsam mit der engagierten Korrepetitorin Kristin Ockerlund – ihre Opern-Wunschträume ausprobieren. Das Ergebnis war vielversprechend: Monica Bohinec begann mit einer intensiven Santuzza-Arie (Voi lo sapete), bei der sie die Höhen noch zu vorsichtig und kopfig einsetzte. Aber die füllige Mittellage, die sonore Tiefe beeindruckten schon hier. Caroline Wenborn setzte dann mit dem Tosca-Gebet von Puccini fort. Überreiches Material – zu wenig Raffinement für die  Schlusspassage. Manchmal zu viel Vibrato. Das Ergebnis war  dennoch sehr eindrucksvoll! Und dann kam schon der erste Höhepunkt: die  Turm-Szene mit Elsa und Ortrud aus dem zweiten Akt von Wagner’s „Lohengrin“. Die Höhen von Frau Bohinec gewannen nun  an „Körperresonanz“, die Stimme von Frau Wenborn blühte auf. Große Wirkung. Nach einer effektvollen Eboli-Arie (Bohinec) und einer souverän gestalteten Elisabetta-Arie (Wenborn)  aus Verd’s „Don Carlo“ kam es zum  vokalen Wettstreit zwischen Anna Bolena und Giovanna aus Donizetti’s gleichnamiger Oper. Die beiden Damen waren inzwischen offenbar  eingesungen, sie sprengten fast den Gustav Mahlersaal. Große Begeisterung. Bei den Zugaben wählten die slowenische Mezzo-sopranistin Bohinec eine Arie von Robert Stolz (Venus in Seide) „Sing mir das Lied von Leid und Lust“ und die Australierin mit spanisch-österreichischen Vorfahren setzte auf eine Zarzuela. Die Serie „Ensemblematinee am Sonntag“ sollten den  Weg fortsetzen – zeige mir, wohin Du Dich entwickel willst. Bei den beiden Damen Bohinec und Wenborn  kann man sich auf die Weiterentwicklung jedenfalls freuen.

Peter Dusek

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