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WIEN/ Festsaal Gatterburggasse: ZU GAST BEI VENUS“– ein Richard Wagner Konzert mit ANNA RYAN

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ZU GAST BEI VENUS“ MIT ANNA RYAN-EIN RICHARD WAGNER – KONZERT DES MERKER           ( 18.9.2015)


Anna Ryan. Foto: Roland Dobes

Der Schwerpunkt des Merker-Kunstsalons unter der Leitung der rührigen Elena Habermann liegt bei den Klassikern bzw. Raritäten des Belcanto. Fallweise präsentiert dieses Forum doch auch Richard Wagner ( gemeinsam mit dem Richard Wagner-Verband Wien)– mit all den Schwierigkeiten, die der Vertreter des „Gesamtkunstwerks“ jedem Direktor bereitet. Jedenfalls wollte Elena Habermann mit Thomas Markus und Anna Ryan einen Querschnitt durch „Tannhäuser“ liefern, in dem die armenische Sopranistin sowohl Venus wie Elisabeth sein sollte. Doch der Tenor erkrankte kurzfristig und Frau Ryan erklärte sich bereit, den ganzen Abend allein zu bestreiten. Und so hörte man die durch Abigaile in Margarethen bzw. Aida in Bratislava bekannt gewordene Sopranistin nicht nur als Venus und Elisabeth sondern auch mit einer Szene der Elsa, einem Wesendonck-Lied sowie dem Liebestod der Isolde. Begleitet vom japanischen Pianisten Yasuhitu Watanabe begann sie mit der Szene der Liebesgöttin Venus – betörend und sinnlich, souverän mit ihrem höhenfreudigen Sopran. Tannhäuser müsste eigentlich schwach werden. Dann die Hallenarie der Elisabeth – euphorische Lebenslust, am Ziel nach langem entbehrungsreichen Warten. Mit schwelgerischen Piano und jubelnder Höhe reagiert das Publikum besonders intensiv. Als Kontrast schließlich das „Gebet“ der Elisabeth aus dem 3.Akt. Verzweiflung trotz gläubiger Zuversicht. Weiters die Traumerzählung der Elsa – intensiv, hoffnungsstark und Belcanto-Nähe in stilistischer Hinsicht. Zur stimmlichen Regeneration spielt dann mit Nachdruck der Pianist Watanabe zwei Sätze aus der Sonate in B-Dur von Richard Wagner – ein Werk, das als Opus 1 gerechnet wird. Der krönende Abschluss waren dann ein Wesendonck-Lied „Der Engel“ und Isoldes Liebestod.

Die dunkle Stimme von Anna Ryan passte pefekt. Das Piano ist intensiv . Wagner-Hypnose in Reinkultur. Und großer Jubel für einen Wagner-Abend der besonderen Art – nicht zuletzt dank der witzigen Moderation von Elena Habermann.

Peter Dusek

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