Chemnitz, Premiere „LUCIA DI LAMMERMOOR“, 19. September 2015
Valentina Farcas. Copyright: Theater Chemnitz
Im von Richard Möbius anfangs des 20. Jht. errichteten und in den 90er Jahren innen modernst ausgestatteten Chemnitzer Opernhaus fand am 19.September die glanzvolle und hochkarätig besetzte Premiere von „Lucia di Lammermoor“ statt.
Felix Bender, der junge 1. Kapellmeister des Hauses leitete den Chor und die Robert-Schumann-Philharmonie mit Schwung und Italianita. Er hatte auf die Auswahl des Solistenensembles großen Einfluss gehabt und dabei eine sehr glückliche Hand bewiesen. Er holte u.a. Bariton Alik Abdukayumov für die Rolle des Enrico, dessen Gesangsleistung man nur als Weltklasse bezeichnen kann. Der reiche, warme Klang seiner Stimme, die strahlenden Spitzentöne, die wunderbare Mezzavoce, all das führte bereits nach seiner Arie „Cruda funesta smania“ zu großem Publikumsbeifall.
Alik Abdukayumov, Valentina Farcas. Copyright; Theater Chemnitz
Seine unglückliche Schwester Lucia sang die durch ihre mädchenhafte Erscheinung und ihren ausdruckstarken Gesang die Rolle ideal verkörpernde Sopranistin Valentina Farcas. Artjom Korotkov war ein emotional sehr intensiver, stimmschöner Edgardo. Den Erzieher Lucias, Raimondo gab Pavel Kudinov mit prächtiger, hochmusikalisch geführter Bassstimme.
Auch die kleineren Rollen Alisa, Arturo und Normanno waren sehr gut mit Cordelia Katharina Weil, Christian Baumgärtel und Klassetenor Edward Randall besetzt.
Helen Malkowsky inszenierte sehr sängerfreundlich und arbeitete die psychologischen Beziehungen der Akteure facettenreich heraus.
Das Bühnenbild von Kathrin-Susann Brose war von einer von vorne oben nach hinten schräg unten hängenden geborstenen, rissigen, durchbrochenen Platte dominiert, die unheilverkündend über dem Geschehen schwebte.
Nicht endenwollender Jubel beschloss diesen eindrucksvollen Opernabend.
Christoph Karner
Valentina Farcas, Artjom Korotkov. Copyright: Theater Chemnitz