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WIEN/ Staatsoper: ANNA BOLENA

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WIEN/Staatsoper: Donizetti: ANNA BOLENA am 19. Oktober 2015

Edita GRUBEROVA

Edita GRUBEROVA. Foto: Wiener Staatsoper Pöhn

Die dritte Aufführung dieser Serie in unveränderter Besetzung war gut besucht, wenn auch Plätze leer blieben. Über das Phänomen Edita Gruberova ist schon so viel geschrieben worden, dass ich mich hier nur wiederholen kann. Sie meisterte die schwierige Partie der Anna mit ihrer Technik und großen Bühnenpräsenz, es gab zahlreiche wunderschöne Stellen, mir ist besonders in Erinnerung geblieben „In quelli sguardi impresso …“ im ersten Teil des Finales vom 1. Akt und die Erinnerungen an ihren Hochzeitstag (È questo giorno di nozze…) im Finale. Das Wiener Publikum bewies wieder einmal mit stürmischem Applaus der Ausnahmesopranistin seine Treue. Von den übrigen Sängerinnen war Margarita Gritskova als Smeton sowohl stimmlich als auch darstellerisch die beste, ihre schöne, wenn auch nicht sehr große Stimme meisterte alle Schwierigkeiten der Rolle. Auch Sonia Ganassi als Giovanna bot eine überzeugende Interpretation der glücklichen (?) Rivalin, sie machte die Leidenschaft für den damals noch recht jungen König und auch die Schuldgefühle gegenüber der unglücklichen Königin glaubhaft. Irgendwie konte sie mich trotzdem nicht begeistern.

Marco Vinco (Enrico) sich ließ sich neuerlich entschuldigen, er hielt den Abend gut durch und konnte sich im zweiten Akt steigern. Ryan Speedo Green als Lord Rochfort wirkte im ersten Akt etwas blass, im zweiten Akt steigerte er sich merklich. Celso Albelo (Lord Percy) gefiel mir im ersten Akt sehr gut; auch wenn er keine typische Belcanto-Stimme hat, sang er das „A! Così ne di ridenti“ sehr ausdrucksvoll und mit sicherer Höhe, im zweiten Akt war er dann deutlich schwächer. Die Stimme klang mehrfach angestrengt. Sehr gut auch Carlos Osuna als Sir Hervey, der treue Diener des Königs.

Das Orchester der Wiener Staatsoper unter Evelino Pidò überzeugte einmal mehr, sowohl bei den Orchesterstücken als auch bei der Begleitung der Sänger und des Chores.

Margund Klug

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