WIEN/ Staatsoper: „HÄNSEL UND GRETEL“. Premiere am 19.11.2015
Copyright: Barbara Zeininger
Hexen an der Staatsoper! Auch die zweite Hexenpremiere wurde ein Erfolg!
Hexen gibt’s die, na sicher wenn’s Besen gibt!
Das war eine Zeit ein beliebter Spruch. Nun was soll schief gehen wenn dann noch Peter Besenbinder ist!
Das musikalische Ereignis waren sicher die Wiener Philharmoniker – Opernorchester der Wiener Staatsoper unter Christian Thielemann. Mit wunderbaren Klang erlebte man die Ouvertüre, die allerdings zum Teil auch inszeniert wurde, sicher für viele Besucher, speziell für die „Kleinen bis Kleinsten “ absolut hilfreich und damit hat sie ihre Gültigkeit. , und Märchenerzählen ist doch was so Schönes. Das Thielemann die Wagner angenäherte Partitur voll auszuschöpfen weiß, na keine Frage, aber er nimmt ebenso viel Rücksicht auf die Sänger seiner Wahl. Davon konnte der Held des Abends Clemens Unterreiner voll profitieren. Er sang den ersten Peter in seiner Karriere, mit nur zwei Proben, allerdings ohne Orchester. Das er dabei sein wird, erfuhr er um 14Uhr des Premierentages. Danke Clemens Unterreiner, Sie waren großartig! Janina Baechle als die böse , gestresste Mutter verlieh der Figur viel Glaubhaftes.
Allerdings sind die Umbesetzungen noch nicht zu Ende. Daniela Sindram ersetzte die der Oper abtrünnig gewordenen Elisabeth Kulman als Hänsel und war eigentlich eine Idealbesetzung. Ein schöner Mezzo und figürlich ideal für den Lausbuben Hänsel. Als Gretel übernahm auch eher sehr knapp Ileana Tonca nach Nafornita und Reiss die Premiere. Sie fuhr einen ganz großen persönliche Erfolg ein. Sie sieht so entzückend aus und spielt dieses Kind großartig, ganz großes Kompliment. Auch wird ihre Stimme immer größer, schöner und weicher
Wirklich böse ist die Knusperhexe von Michaela Schuster. Wenn man sie besser verstehen würde, wäre das eine tolle Sache. Die schönsten Kostüme des Abends , von viel verzauberter Phantasie gestaltet hatten die Männchen Sand und Tau, vorgetragen von Annika Gerhards.
Das Regieteam bestehend aus Adrian Noble/Regie, Anthony Ward/Ausstattung, Jean Kalman/Licht und Andrzej Gouling /Video gestalteten ein Märchen, wie es sein soll. Hänsel und Gretel ist eine Märchenhandlung aber sicher keine Kinderoper, dafür gibt es eine Kinderfassung, ohne Vorspiel und ohne lange Zwischenspiele. Alles wirkt zauberisch und verspielt, zum Glück wurde da nichts hinterfragt und alles war, wie es sein soll.
Sehr gut auch die Kinder von der Opernschule und aus der Ballettschule als Lebkuchenkinder und Engeleins mit Luftballons.
Am Ende großer langanhaltender Jubel für alle. Ich hörte keine einzige Missfallenskundgebung.
Auch die zweite „Hexenpremiere“ war ein Erfolg.
Elena Habermann