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MÜNCHEN / Die MÜNCHNER PHILHARMONIKER / Wagner, Rachmaninow, Strauss, Skrjabin – Ein Fest!

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csm_Buehne_360Grad_Gergiev_610x360px_6c7cd33824 Die MÜNCHNER PHILHARMONIKER / VALERY GERGIEV, Dirigent / DANIIL TRIFONOV, Klavier – 15.12.15 – Ein Fest!

 Die Plakate und Programmheft-Cover der Münchner Philharmoniker in der Saison 2015/16 variieren von Konzert zu Konzert, immer basierend auf dem Grundlogo der Philharmoniker.

 csm_510510_0_Mphil_Rachmaninow_Klavierkonzert_PLA_Z0_M_04392564bd Erklärung zur originellen Titelgestaltung des besuchten Konzertes:
Sergej Rachmaninows drittes Klavierkonzert: Was will es uns sagen? Ist es ein Volkslied? Ist es die Nachbildung eines altrussischen liturgischen Gesangs? So rätselten Musikwissenschaftler, bis Sergej Rachmaninow etwas verärgert antwortete: „Ich wollte die Melodie auf dem Klavier singen, wie ein Sänger es täte. Das ist alles!“ – In meinem Motiv nehme ich Rachmaninows Zitat wörtlich und lasse das dritte Klavierkonzert singen, wie ein Sänger es täte – mit Klaviaturzähnen im weit aufgerissenen Mund, sagt Tamara Napowanez (Junior Art Director – Heye GmbH, 2015). 

Bei Durchsicht des Saisonprogramms der Philharmoniker stand fest: Das ist das Konzert, das ich auf gar keinen Fall versäumen möchte. Sind Gergievs Programme ohnehin alle sehr interessant und spannend zusammengestellt, so gab es in diesem nur Höhepunkte. 

Nach geduldigem Abwarten bis auch der letzte Huster verklungen war, entführten die Philharmoniker in ätherische Sphären beim pp-Vorspielbeginn zu RICHARD WAGNERs 1. Aufzug „Lohengrin“, das sich in einem nie abreißenden Spannungsbogen zum Höhepunkt steigerte um dann zum Schluss wieder im anfänglichen pp zu enden (und da konnte sich doch ein Unglücksmensch einen Husterer mittenhinein in den zart verklingen Schlussakkord nicht verkneifen …).

SERGEJ RACHMANINOWs Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 d-Moll op. 30 wurde durch den 24-jährigen Daniil Trifonov zum Ereignis, mit dem Valery Gergiev ja oft zusammenarbeitet. Es war ein Erlebnis, dieses Konzert in dieser Interpretation zu erleben. Wo es ging, ließ Trifonov das Klavier „singen“. Es war ein Ereignis, wie es Martha Argerich beschrieb in ihrem Urteil über den jungen Russen > Martha Argerich about Daniil Trifonov: „Last night I listened to him again on YouTube – he has everything and more. What he does with his hands is technically incredible. It’s also his touch – he has tenderness and also the demonic element. I never heard anything like that.“ // Martha Argerich über Daniil Trifonov: „Letzte Nacht hörte ich ihn wieder auf YouTube – er hat alles und mehr. Was er mit seinen Händen tut, ist technisch unglaublich. Es ist auch sein Anschlag – er hat Zartheit und auch das dämonische Element. Ich habe noch nie etwas Vergleichbares gehört.“ 

Man staunt, was dieser zarte junge Mann aus dem Konzertflügel herausholen kann, woher das „Grischperl“ die Kraft für die wilden Forteausbrüche in Rachmaninows Konzert nimmt. Und seine Glissandi, Perlenketten ohne Ende… – Nicht genug mit diesem „Schinken“ – Trifonov hat auch noch die Energie für eine lange Zugabe. Mit Franz Liszts Études d’exécution transcendante d’après Paganini no. 6 gab es beinahe noch eine Steigerung – das Publikum tobte.

Im 2. Teil zunächst eine Rarität, RICHARD STRAUSS‘ Symphonische Fantasie aus „Die Frau ohne Schatten“ op. 65. Da man diese Fantasie nicht gerade oft zu hören bekommt, war diese auch ein zwingender Punkt, gerade das Konzert auszusuchen. Die Oper hatte ihre Uraufführung bereits 1919 erlebt. Knapp 3 Jahrzehnte danach, als die Opernhäuser durch Bombardements in Schutt und Asche lagen, schrieb Strauss diese Fantasie um wenigstens einen Teil dieser Musik für das Konzertpodium zu retten. Das Herrlichste daran sind die Barak-Themen, von Dany Bonvins Soloposaune (manchmal auch von mehreren Pos.) wie Samt und Seide zum Klingen gebracht. Bei diesem Stück durfte sich der Strauss-Fan schon mal „berauscht“ fühlen.

Ja, aber was dann kam, war nicht minder berauschend – ALEXANDER SKRJABINs „Le Poème de l´Extase“ für großes Orchester op. 54. Noch einmal wurde in herrlichster Weise der gesamte Orchesterapparat für dieses an Klangfarben so reiche Werk mobilisiert. In den zahlreichen Instrumental-Soli konnten einzelne Musiker brillieren, und hier hatte vor allem die 1. Trompete ihren großen Auftritt, brillant von Guido Segers „geschmettert“.

Zum großen Glück wird dieses Konzert als Mitschnitt von BR Klassik am 29.12. um 20.05 übertragen – reinhören, es lohnt sich!

… und morgen und übermorgen (16./17.) in Wien!

Doro Zweipfennig

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Das nicht weniger originelle Plakat zu den nächsten Konzerten >

Mittwoch, 30_12_2015 20 Uhr
Donnerstag, 31_12_2015 17 Uhr
Samstag, 02_01_2016 19 Uhr

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 Ludwig van Beethoven / Symphonie Nr. 9
 Andrew Manze, Dirigent
Christiane Karg, Sopran
Wiebke Lehmkuhl, Alt
Benjamin Bruns, Tenor
Tareq Nazmi, Bass
Philharmonischer Chor München, Einstudierung: Andreas Herrmann

https://www.mphil.de/kalender/plakate.html

 

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