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WIEN/ Staatsoper: VEC MAKROPULOS

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WIENER STAATSOPER – 15.12.2015 :   „Vec Makropoulos“

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Markus Marquardt als Jaroslav Prus. Copyright: Wiener Staatsoper/ Michael Pöhn

Erstmals wurde dieses Werk an der Wiener Staatsoper aufgeführt, eigentlich erstaunlich. Die Oper bietet eine originelle Idee im Rahmen einer märchenhaften Handlung, dazu anspruchsvolle Musik, die zum Teil mit spätromantischen Klängen aufwartet, und nie der reinen Untermalung einer phantastischen Handlung dient. Die Regie Peter Steins brachte System ins Geschehen, seine Personenführung war ruhig und gemessen, es kam nie Hektik auf, alles verlief in geregelten Bahnen, dem Temperament waren enge Grenzen gesetzt. Dazu kam ein sehr ordentlich wirkendes Bühnenbild von Ferdinand Wögerbauer und anmutige Kostüme von Annamaria Heinreich: Das Orchester spielte unter der Leitung eines Landsmannes des Komponisten, Jakub Hrusa, sehr konzentriert und routiniert. Auch hier wurde mit maßvollen musikalischen Mitteln gearbeitet, das aber exakt.

Auf der Bühne standein homogenes Ensemble, einziges Manko: Die Sängerin der Titelpartie, Laura Aikin, sang ihren Part tadellos, ihre kräftige, wohltimbrierte Stimme war der Rolle wohl gewachsen. Aber: Man hatte nie den Eindruck, dass sie der absolute Mittelpunkt der Handlung war, es mangelte einfach an Bühnenpräsenz. Eine Klasse für sich war Heinz Zednik als Hauk-Sendorf, er machte aus einer kleinen Rolle (wie schon im „Schlauen Füchslein“) eine köstliche Charakterstudie. Auch seine stimmlichen Mittel waren immer noch beachtlich. Ordentlich, aber nicht außerordentlich die anderen Protagonisten: Ludovit Ludha als Albert Gregor,  Margarita Gritskova als Krista, Markus Marquart als Jaroslav Prus, Carlos Osuna als Janek Prus und Wolfgang Bankl als Dr.Kolenaty.

Das etwas verschlafen unaufmerksame Publikum konnte sich nur zu einem bescheidenen Applaus durchringen, das Werk und seine Interpreten hätten sich mehr verdient.  

Johannes Marksteiner

 

 

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