Ab 20. Dezember 2013 in den österreichischen Kinos
MACHETE KILLS
USA / 2013
Regie: Robert Rodriguez
Mit: Danny Trejo, Mel Gibson, Antonio Banderas, Charlie Sheen, Amber Heard, Michelle Rodriguez u.a.
Wer sich einen Film von Regisseur Robert Rodriguez ansieht, sollte wissen, was er tut und sich nachher nicht beschweren. Denn das Zelebrieren des oft ultimativen Unsinns und auch des schlechten Geschmacks ist bei diesem 45jährigen, einem guten Freund von Quentin Tarantino, Programm. Mit diesem teilt er die Neigung zu Irrwitz, wenn er sich auch nie auf das Niveau geschwungen hat, das Tarantino gelegentlich (und im besten Fall) erreichen kann. Immerhin machte sich Rodriguez mit der verrückten Vampirgeschichte „From Dusk Till Dawn“ (1996) einen Namen, bevor er in eine lächerlich-schräge „Spy Kids“-Serie abglitt.
Serien liegen Robert Rodriguez, er hat schon angekündigt, seinem Film „Sin City“ eine Fortsetzung anzufügen, und „Machete“ ist mit „Machete Kills“ nun auch schon beim zweiten Teil dieser Trilogie mit dem schrecklich hässlichen Gesicht von Danny Trejo im Mittelpunkt. So, wie man Rodriguez einschätzt, würde er ihn vermutlich auch in seinen Filmen einsetzen, wenn er nicht sein Cousin wäre – einfach als Provokation, dass ein Held bei ihm so aussieht. Also ist Machete wieder da, der im ersten Film vor drei Jahren an der texanisch-mexikanischen Grenze unterwegs war und dort seine Machete schwang…
Nun will kein Geringerer als der Präsident der Vereinigten Staaten seine Hilfe, der in Gestalt von Charlie Sheen allerdings ein wenig lächerlich wirkt (und dass er sich als „Carlos Estevez“ führen lässt, wie er ja von Geburt an heißt, ist nur ein weiterer Möchtegern-Gag). Der Bösewicht als mexikanischer Waffenhändler Luther Voz, der natürlich (darunter macht man es nicht) einen Atom-Weltkrieg entfesseln will, ist wiederum Mel Gibson, der schon im letzten „Machete“-Film mitwirkte und sich jetzt in dem tragischen Stadium seiner Karriere befindet, wo der einstige Weltstar (der Außerordentliches geleistet hat) offenbar froh sein muss, wenn man ihn noch irgendwie vor die Kamera lässt. Immerhin hängt er sich gewaltig in diese parodistische Form eines Thrillers, der die üblichen Splatter-Effekte bietet, die für Rodriguez typisch sind. Danny Trejo muss am Ende auf eine Atomrakete springen und Luz entschwindet ins Weltall –die Handlung ist wahrlich gequirlter Blödsinn.
Rodriguez hat allerdings ein Netzwerk, das es ihm ermöglicht, seine Filme immer stark zu besetzen – da steht die schöne Blondine Amber Heard gegen die unverkennbar rassige Michelle Rodriguez, da gibt Antonio Banderas seinen Auftritt, Lady Gaga (!) ist auch dabei, und Hauptdarsteller Trejo kann ja gar nicht anders als gefährlich und bedrohlich dreinzuschauen: Ihm möchte man nicht im Dunkeln begegnen, auf der Kinoleinwand ist mehr als genug. Immerhin, es ist da schon – wie im ersten Teil, der ein wesentlich „ernsthafteres“, realistischeres Thema hatte – schon eine Menge Starpower aufgeboten, die das schräge Ganze einigermaßen sehenswert macht.
Am Ende wird allerdings Teil 3 angekündigt, „Machete Kills Again… In Space!“, denn dorthin muss Luz ja verfolgt werden. Und wenn dieser Film dann so viel schwächer ist wie der zweite Teil im Vergleich zum ersten, dann kann man sich das Ende der Trilogie vermutlich schenken.
Renate Wagner