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WIEN/ Konzerthaus/ Festival „Resonanzen“. Zweites Konzert COLLEGIUM 1704

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Konzerthaus großer Saal/ Resonanzen zweites Konzert

 COLLEGIUM 1704 am 17.1.2016

COLLEGIUM VOCALE 1704

 brachten unter Vaclav Luks Werke von Georg Friedrich Händel (1685 – 1759) und Georg Philipp Telemann (1681 – 1767)

Von Händel hörte man im ersten Teil des Abends ein Te Deum in englischer Sprache. Wieder ein Chorwerk mit Soli, die alle aus dem Chor besetzt waren. Das Werk kennt man auch als „Utrechter“ Te Deum, weil es aus Anlass des Friedens von Utrecht entstand. Dieses Werk entstand in den frühen englischen Jahren des Meisters. Hier sind die Soli total im Chorwerk integriert, es gibt also keine Arien oder Rezitative.

Das zweite Stück desselben Komponisten war eine Anbetung der Madonna. „Donna, che in ciel“. Es ist eine Solokantate für Mezzosopran und fulminanten Schlusschor. Nach einem orchestralen Präludium geht es von Rezitativen zu Arien. Mit allen „Händelschen“ Ziergesang. Die schwedische Mezzosopranistin Ann Hallenberg meisterte die Aufgabe mit höchster Präzision, technisch perfekt geführter nahezu vibratofreier Stimme. Diese Kantate dauert über eine halbe Stunde, ohne Pause oder griffbereites Wasserfläschchen zelebrierte sie das Werk Brava!  

Nach der Pause „donnerte“ Telemann. Die „Donner – Ode“ ist für Chor und Soli, wobei die Arien auch von Soloinstrumenten begleitet werden. Sehr schwungvolles Gotteslob wurde da geboten.

Die Solisten, die aus dem Chor kamen zeigten alle große Qualität, um auch als Solosänger zu reüssieren., beziehungsweise sind es Solisten die im Chor mitsingen. Die Britin Celine Scheen hat eine leichter Sopranstimme mit sehr schönem Timbre, speziell geeignet für diese Kompositionen, Ihr Repertoire endet etwa bei Mozart. Die Polin Aleksandra Turalska hat ein etwas zarteres Timbre ist aber ebenso eine sehr sichere Sängerin. Aneta Petrasova kommt aus Prag und studierte ebendort. Die Mezzosopranistin ist Gast bei vielen Ensembles für alte Musik. Aus Ostrava kommt Kamila Mazalova. Eine nicht allzu große, aber sehr angenehm klingende Mezzostimme. Der Lyrische Tenor Alessio Tosi kommt aus Mantova, wo er auch studierte. Er ist ständiger Gast diverser Companien, er har sich speziell für Monteverdis Tenorinterpretationen profiliert, ist aber auch im Liedgesang vom deutschen über Italienischen bis russischen unterwegs. Der zweite Tenor war Vaclav Cizek aus Opava. Er studierte in seiner Heimat und ist nicht nur in der Barockmusik und älteren unterwegs, sondern auch sehr am normalen Opernbetrieb. Der Bass Marian Krejcik kommt aus Prag, wo er Jus studierte und weiter dann in Basel Gesang der Musikakademie. Heute ist er am Südthüringischen- Staatsheater Meiningen engagiert. Eine schöne weiche Stimme. Der zweite Bass Lisandro Abadie ist Argeninier/Buenos Aires, studierte aber in Basel und Luzern. Auch er hat eine schön fließende warme Basstimme.

Alle genannten Solisten seien gelobt ob der Ausdruckskraft, mit der sie ihre Arien sangen.

Ganz hohe Qualität bewies der Chor Collegium Vocale 1704, ebenso das Orchester Collegium 1704.

Vaclav Luks ist ein umsichtiger Leiter für Chor Orchester. Frau Hallenberg, die nicht nur Ihre Riesenkantate sang sondern auch noch bei Telemann „aushalf“ wurde „auf Händen getragen“.

Ein sehr schöner, schwungvoller Abend, der zeigte das auch Kirchenmusik nahezu heiter sein kann.              

Elena Habermann

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