MÜNCHEN / Bayerisches Staatsballett: „FÜR DIE KINDER VON GESTERN, HEUTE UND MORGEN“ – 15.05.
Mit „Für die Kinder von gestern, heute und morgen“ von Pina Bausch hatte das Bayerische Staatsballett in diesem Jahr seine Ballettfestwoche eröffnet und einen großen Erfolg erzielt. Das Stück erfreut sich beim Publikum sogar einer so großen Beliebtheit, dass am 15.05. eine Zusatzvorstellung gegeben wurde, anstelle der ursprünglich geplanten Aufführung von „La Bayadère“. Und auch am 15.05. hatte das Publikum großen Spaß an den verschiedenen Stimmungsbildern, den spielerischen Sequenzen und der vornehmlich heiteren Stimmung, die Pina Bauschs Stück ausmachen. Die 15 Tänzerinnen und Tänzer, die Damen in eleganten Sommerkleider, die Herrn in lässigen Anzügen, treffen sich zu verschiedenen, oft auch witzigen Episoden, erzählen Geschichten und sind miteinander ausgelassen oder nachdenklich. Dies alles zu ganz unterschiedlicher Musik, von Rockmusik über Chansons bis hin zu Tango und karibischen Rhythmen. Besonders im Gedächtnis bleiben die Szene beim Friseur, der herrliche Beziehungsstreit zwischen der temperamentvollen Marta NavarreteVillalba und dem smarten Matteo Dilaghi oder die Ensembleszene, in der alle Tänzer mit schwingenden Armen, gleichsam mit Vogelflügeln über die Bühne laufen. Als Zuschauer kann man sich den verschiedenen Stimmungen hingeben und sieht dem sorglosen, tatsächlich kindlichen Treiben größtenteils mit Vergnügen zu. Einziger Wehrmutstropfen ist, dass die einzelnen Sequenzen meistens zu lang und auch manchmal zu einförmig sind, so dass die Spannung vor allem am Ende des ersten Teils etwas nachlässt. Trotzdem war das Publikum auch am Ende dieser Vorstellung wieder begeistert und spendete den Tänzern Alexa Tuzil, Sophia Carolina Fernandes, Daria Sukhorukova, Marta Navarrete Villalba, Zuzana Zahradniková, Joanade Andrade, Ilia Sarkisov, Léonard Engel, Robin Strona, Nicola Strada, shawnThroop, Jonah Cook, Matej Urban, Matteo Dilaghi und Dustin Klein herzlichen und langanhaltenden Applaus.
Gisela Schmöger
Foto: Marta Navarrete Villalba © Wilfried_Hoesl