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MÜNCHEN / Bayerisches Staatsballett: „DIE KAMELIENDAME“

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Lucial Lacarra + Marlon Dino

Lucial Lacarra + Marlon Dino / Ch. Tandy

MÜNCHEN / Bayerisches Staatsballett:„DIE KAMELIENDAME“, 27.05.

Wenige Tage vor der Vorstellung von John Neumeiers„Die Kameliendame“ hatte das Bayerische Staatsballett die Namen der Tänzer veröffentlicht, die die Company mit Ende dieser Saison verlassen werden. Dies sind aufgrund des bevorstehenden Direktorenwechsels von Ivan Liška zu Igor Zelensky mehr als sonst, insbesondere ist ein Großteil der Ersten Solisten und Solisten darunter. Auch Lucia Lacarra und Marlon Dino haben sich entschieden, ihr Festengagement in München aufzugeben. Somit sind die beiden Vorstellungen der „Kameliendame“ am 27.05. und 03.06. die letzte Möglichkeit, die beiden in großen Hauptrollen beim Bayerischen Staatsballett zu sehen. Entsprechend zahlreich strömten die Fans der beiden am 27.05. ins Nationaltheater. Lucia Lacarra und Marlon Dino sind als Tanzpaar ein eingespieltes Team. Die schwierigen Pas de deux gelangen ihnen traumwandlerisch sicher. Die diffizilen Schritte wirkten selbstverständlich und natürlich. Auch an ihrem innigen Zusammenspiel sieht man, dass sich beide sehr vertraut sind und auch die Interpretation des anderen und sein Rollenverständnis aus vielen gemeinsamen Vorstellungen sehr gut kennen. Bei anderen Paaren sieht man vielleicht ein wenig mehr Spontaneität und Frische in der Interpretation, bei wenigen ist aber wohl so viel inniges Verständnis füreinander vorhanden. Lacarra betonte am Anfang den kurtisanenhaften, koketten Charakter von Marguerite Gautier und flirtete sowohl mit ihrem Bühnenpartner als auch mit dem Publikum, bevor sie sich ganz ihrer romantischen Liebe zu Armand Duval hingab. Marlon Dino war ein anfangs fast zu schüchterner und jungenhafter Armand, wurde dann aber zu einem selbstbewussten und vertrauensseligen Liebhaber, der den Schock über die Trennung von Marguerite nur schwer verwinden kann. Auch für einige andere Solisten des Abends war es einer der letzten Auftritte auf der Bühne des Nationaltheaters, wie etwa für Daria Sukhorukova und Maxim Chashchegorov als Manon und Des Grieux. Beide zeigten ihr exzellentes technisches Können und eine feine, eindringliche und leidenschaftliche Interpretation ihrer Rollen. TigranMikayelyanwar ein eleganter und lebenslustiger Gaston Rieux. Sein Auftritt im 2. Akt „Auf dem Land“ war wunderbar spritzig und charmant. Seine Partnerin als PrucendeDuvernoy war die quirlige Katharina Markowskaja. Mai Kono tanzte die Rolle der verführerischen Kurtisane Olympia an diesem Abend mit großer Souveränität und viel Selbstbewusstsein, genauso wie es für diese Partie notwendig ist. Die Pianisten Wolfgang Manz und Simon Murray spielten die perlende Musik Chopinsmit Leichtigkeit und großem Stilgefühl. Michael Schmidtsdorff leitete das BayerischeStaatsorchester. Am Ende großer Jubel für das gerührte Hauptpaar und die übrigen, ebenfalls hervorragenden Solisten.

Gisela Schmöger

 

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