Quantcast
Channel: KRITIKEN – Online Merker
Viewing all articles
Browse latest Browse all 11208

MÜNCHEN / Bay. STO –„DER FLIEGENDE HOLLÄNDER“ – E. Nikitin

$
0
0

 

Bayerische Staatsoper: „DER FLIEGENDE HOLLÄNDER“, 20.01.

Seit der Premiere vor sieben Jahren steht Peter Konwitschnys Inszenierung des „Fliegenden Holländers“ regelmäßig auf dem Spielplan. Wurde sie am Anfang vom Publikum eher skeptisch aufgenommen, zählt sie jetzt zu den Münchner Klassikern. Von Anfang an dabei ist Anja Kampe als Senta. Sie ist einem in dieser Rolle inzwischen so vertraut, dass man sich kaum eine andere Sängerin in dieser Partie in München vorstellen kann. Sie stellt Senta als starke, gradlinige Frau dar, die von Anfang an weiß, was und wen sie will und die sich auch von der Kleingläubigkeit des Holländers nicht davon abbringen läßt, ihn zu retten. Sängerisch meistert sie die Partie souverän und dominiert mit ihrem ausdrucksvollen, leuchtenden Sopran das übrige Solistenensemble.

Evgeny Nikitin © epochtimes.de  Der Holländer wurde in dieser Produktion schon von vielen hervorragenden Interpreten dargestellt, an diesem Abend von Evgeny Nikitin. Er sang die Partie exzellent und kostete mit seinem strahlenden Bariton jede Nuance der Rolle musikalisch voll aus. Darstellerisch blieb er, der in München in der letzten Saison zum Beispiel als Telramund und Klingsor auch schauspielerisch sehr beeindruckt hatte,  seltsamerweise etwas blass. Seiner Holländer-Figur fehlte ein wenig das Geheimnis. Auch konnte er die tiefe Sehnsucht nach Erlösung nicht vollends deutlich machen, so dass man ihm als Zuschauer etwas emotionslos gegenüber stand. Kwangchul Youn konnte als Daland ebenfalls hauptsächlich sängerisch überzeugen. Seine Ausstrahlung ist ein wenig zu elegant für den rustikalen, hauptsächlich an materiellen Werten interessierten Kapitän. Michael König sang den Erik mit lyrischer, auch in der Höhe klangvoller Stimme. Kevin Conners war – wie schon oft in dieser Produktion – ein sympathischer Steuermann. Dass die Vorstellung trotz der zum großen Teil hervorragenden sängerischen Leistungen nicht wirklich begeisterte lag wohl hauptsächlich am Dirigat von Gabriel Feltz. Er führte das Bayerische Staatsorchester recht emotionslos durch die Partitur, ohne die unterschiedlichen Stimmungen der Musik deutlich herauszuarbeiten. Dazu kamen noch einige Unstimmigkeiten mit Chor und Solisten, so dass man als Zuschauer nicht vollends zufrieden das Theater verließ.

Gisela Schmöger

 Foto: Evgeny Nikitin © epochtimes.de

 

Diese Seite drucken


Viewing all articles
Browse latest Browse all 11208

Trending Articles



<script src="https://jsc.adskeeper.com/r/s/rssing.com.1596347.js" async> </script>