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WIEN / Jüdisches Museum: ARIK BRAUER

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Fotos: Jüdisches Museum

WIEN / Jüdisches Museum:
VON GENERATION ZU GENERATION:
DIE NEUE HAGGADA VON ARIK BRAUER
Vom 22. Jänner 2014 bis zum 25. Mai 2014 

Das große Werk: Mit 85 noch einmal

Am 4. Jänner hat Arik Brauer seinen 85. Geburtstag gefeiert, und zur Pressepräsentation der Ausstellung, die ihm das Jüdische Museum – bzw. er dem Jüdischen Museum – zu diesem Anlass widmete, konnte er wegen Verkühlung nicht erscheinen, um sich für die Eröffnung zu schonen. Immerhin sorgten Direktorin Danielle Spera, Wiens Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg und Verleger Erwin Javor, der das Projekt von Brauers „neuer Haggada“ initiiert hatte, für lebhafte Diskussionen – so etwa, als der Oberrabbiner gemäß seines Glaubens darauf bestand, es sei nicht eine „schöne Geschichte“, dass sich das Rote Meer für die Juden geteilt hätte, sondern historische Wirklichkeit.

Von Heiner Wesemann

Die Haggada     Die „Haggada“, die als das wichtigste Buch des Judentums gilt und von der es legendär-berühmte Ausgaben gibt (etwa jene von Sarajevo), erzählt von der Rettung des Judentums: dem Auszug nach Ägypten, als sich das Rote Meer teilte, um sie heim nach Israel ziehen zu lassen. Man verwendet sie zu den Ritualen des Sederabends, der dem einwöchigen Pessachfest vorangeht (das heuer in der zweiten Aprilhälfte gefeiert wird). Die historischen Illustrationen reichen über die Zeiten (auch Marc Chagall hat das Werk gestaltet), auch Arik Brauer hat die Geschichte bereits einmal illustriert – damals 1979. Nun hat Erwin Javor das Werk erneut bei Brauer „bestellt“, und der Künstler, der in seinen Achtzigern noch überhaupt nicht erschöpft wirkt, hat noch einmal die Inspiration sprechen lassen. Javors doppeltes Verdienst an diesem Werk besteht nun nicht nur in seiner Entstehung, sondern dass er die Blätter dem Museum auch als Dauerleihgabe zur Verfügung stellt.

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Foto: Heiner Wesemann

24 Bildgeschichten    24 wunderbar bunte, unverhohlen nach wie vor im Stil der „Phantastischen Realisten“ gestaltete Bilder sind in dem seitlichen Sonderausstellungsraum des Museums zu sehen. Berührende Naivität, wunderbarer Humor, Magie und Schönheit sprechen aus den Werken, die gewissermaßen in normalem Kleinformat entstanden sind, Tempera auf Karton, was als Technik für die geradezu strahlende Farbigkeit sorgt. Wunderbar, wie bei Brauer Moses auf einem roten Erdenstreifen durch das Meer wandelt, dessen Wellen sich links und rechts aufbäumen…

Katalog     Der Katalog – dessen Titelbild sich auf der Rückseite befindet, weil er wie bei den Juden üblich in die „andere“ Richtung gestaltet ist -  wird natürlich besonders für jüdische Besucher der Ausstellung wichtig sein, bringt er denn nicht nur alle Bilder, sondern davor auch ein langes, erläuterndes Gespräch zwischen Chaim Eisenberg und Verleger Erwin Javor (Achtung, auch in deutscher Sprache von hinten nach vorne zu lesen!), weiters Liedertexte mit Noten, wobei man auf einer beigelegten CD die klassischen Pessach-Gesängen und Lieder hören kann, die von Arik Brauer und seiner Gattin interpretiert werden. Die Texte zu den Bildern werden in Hebräisch und Deutsch geboten, wobei Joshua Sobol mitgearbeitet hat.

Dorotheergasse 11.
Bis 25. Mai 2014, täglich außer Samstag 10 bis 18 Uhr

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