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DRESDEN/ Semperoper: ARIADNE AUF NAXOS. Wiederaufnahme

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Dresden / Semperoper:  WIEDERAUFNAHME: “ARIADNE AUF NAXOS“  - 15. 4. 2014

 Als erste von mehreren Wiederaufnahmen der – an der Semperoper bereits inszenierten – Richard-Strauss-Opern im Strauss-Jahr 2014 wurde seine „Ariadne auf Naxos“ in der farbenfrohen Inszenierung von Marco Arturo Marelli, Kostüme: Dagmar-Niefind-Marelli, wieder in den Spielplan aufgenommen (9.4.).

Unbenannt
Copyright: Semperoper Dresden

 Obwohl die Sächsische Staatskapelle Dresden zurzeit die Osterfestspiele in Salzburg gestaltet, u. a. mit „Arabella“ von Richard Strauss, erwies sich der in Dresden verbliebene Teil des Orchesters ebenfalls als ausgesprochen gutes „Strauss-Orchester“. Am Pult stand Omer Meir Wellber, der anfangs zu viel „des Guten“ an Lautstärke forderte, offenbar einer zurzeit herrschenden Richtung folgend, die der Musik leider oft abträglich ist, und zuweilen auch Hektik verbreitete. Im Verlauf der Aufführung wurde das Orchester aber immer besser und lotete mit feinem Gespür die Besonderheiten der Strauss’schen Musik aus. Die Aufführung, die bei den Sängerinnen für einige sehr angenehme Überraschungen sorgte, klang mit einem großen, sehr feinen Decrescendo am Schluss leise aus und sorgte damit für ein besonderes „Highlight“, wie man es sich bei Strauss nur wünschen kann.

 In dem heiteren Spiel um Liebe und Eifersucht, in dem die Vertreter der „ernsten Musik“ und die der „heiteren Muse“ gegen- und schließlich miteinander auftreten und ihre Aversionen vergessen müssen, fiel Barbara Senator als junger Komponist mit klangvoller, „echter Strauss-Stimme“ auf. Manche Passagen gelangen ihr hinreißend schön, und sie konnte auch mit ihrer Darstellung voll überzeugen.

 Die große „Sensation“ war Romy Petrick, die sich in der Rolle der kleinen, agilen, koketten Zerbinetta als Vollblutkünstlerin entfaltete. Mit ihrer gewinnenden Art, einer wunderbar klaren Koloraturstimme, bei der man auf jeden Ton lauschte, und ausgezeichneter Artikulation ist sie geradezu prädestiniert für diese Rolle.

 Der Schauspieler Friedrich Wilhelm Junge gab entgegen früherer, überzeichneter Darstellung jetzt einen idealen, sehr distinguierten Haushofmeister, wie er distinguierter nicht sein kann, mit auf den Raum sehr gut abgestimmter Sprechstimme und bester Textverständlichkeit.

 Von den übrigen Darstellern konnte am ehesten Majorie Owens als Ariadne überzeugen, auch wenn man sich bei ihr mehr Ausstrahlung gewünscht hätte. Nett, wenn auch etwas leise, aber sehr harmonisch im Terzett, sangen Emily Dorn als Najade, Julia Mintzer als Dryade und Arantza Ezenarro als Echo das „Gefolge“ der Ariadne.

 Die Herren blieben bei dieser Aufführung seltsam „blass“, Burkhard Fritz als Tenor/Bachus und Timothy Oliver als Tanzmeister. Die vier „Komödianten“ Sebastian Wartig als Harlekin, Gerald Hupach als Scaramuccio, Tilmann Rönnebeck als Truffaldino und Aaron Pegram als Brighella konnten am ehesten noch durch ihr lockeres Spiel überzeugen.

 Romy Petrick, Barbara Senator und die Kapelle prägten die Aufführung und sorgten für einen überaus positiven Gesamteindruck.

 Ingrid Gerk

 

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