Ab 3. Juli 2015 in den österreichischen Kinos
INSIDIOUS: CHAPTER 3 – JEDE GESCHICHTE HAT EINEN ANFANG
USA / 2015
Drehbuch und Regie: Leigh Whannell
Mit: Stefanie Scott, Dermot Mulroney, Lin Shaye, Angus Sampson, Leigh Whannell u.a.
Man fragt sich, woher das Publikum kommt, das unaufhörlich Psycho-Horrorfilme ansieht, die immer nach demselben Muster gestrickt sind? Aber offenbar kann das Bedürfnis nach dem Übersinnlichen gar nicht gestillt werden. Und wenn schon bewährte „Marken“ nicht fortgeführt werden können (aus welchen Gründen auch immer), dann greift die Filmbranche immer öfter nach den so genannten „Prequels“ und erzählt Vorgeschichten von Figuren und Handlungen, die das Publikum schon kennt… Solcherart bietet der Film „Insidious“ in seinem dritten Kapitel nun „Jede Geschichte hat einen Anfang“.
Und da merkt man gleich den Trick – es geht nämlich nicht um die Haupthelden der beiden „Insidous“-Filme, sondern um die Familie, die vor ihnen in dem Haus lebte. Der Zusammenhang? Die Geisterjägerin Elise Rainier, deren Interpretin Lin Shaye zwar ein eher unspektakulärer Typ ist, aber offenbar ihre Fans gefunden hat. Und die beiden „Gehilfen“, Tucker (Angus Sampson) und Specs (Leigh Whannell), die eine Art von skurrilem Humor à la Ghostbusters in den Schrecken bringen und versuchen, dem Übersinnlichen mit ihrem technischen Equipment auf die Spur zu kommen, während es Elise mit den guten, alten seelisch-geistigen Kräften versucht, was ja bekanntlich so gefährlich ist…
Heldin der Geschichte ist diesmal die junge Quinn (sehr sympathisch: Stefanie Scott), die mit Vater (Dermot Mulroney) und kleinem Bruder Alex (Tate Berney) in dem Haus lebt und nach einem schweren Autounfall das Bedürfnis hat, mit ihrer vor nicht langer Zeit verstorbenen Mutter zu sprechen. Elise Rainier, die sie dazu aufsucht, hat beschlossen, nicht mehr als Medium zu wirken, zeigt aber dann Mitleid mit dem Mädchen. Pech für Elise – das düstere Schattenwesen, das da herumspukt und sich als ihr eigener verstorbener Gatte ausgibt, hat es eigentlich auf sie abgesehen…
Es gibt die üblichen „Schreckens“-Szenen, die man – durch viele Filme dieser Art geeicht – gar nicht mehr so erschreckend finden kann: Leigh Whannell, Drehbuchautor der beiden vorangegangenen Filme und auch von diesem, hat hier erstmals auch die Regie übernommen, aber gar so toll ist das nicht ausgefallen.
Selbst das Ende ist ganz das Obligate: Happyend für die Hauptperson. Alle glücklich. Aber der Hund bellt: Tiere wissen mehr. Und dann ist doch irgendeine bedrohliche Fratze im Hintergrund … wir wissen schon, die Bösen aus dem Jenseits geben nie auf. (Bis zum nächsten Film.)
Renate Wagner