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MÜNCHEN / Opernfestspiele – OPERNSTUDIO – Große Stimmen

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Nationaltheater-c. Gisela Sonnenburg mini Opernfestspiele – OPERNSTUDIO Festspielkonzert 12.07.15 – Große Stimmen  

Es ist wieder soweit, einige der Opernstudio-Mitglieder haben ihre 2-Jahresfrist um und werden demnächst in diverse Engagements gehen (wir berichten sobald Genaues bekannt wird). Andere machen noch 1 Jahr weiter und im Herbst kommen wieder mehrere Neulinge dazu.

 Kachurovsky-Bernad-Opernstudio 2015  Evgenij Kachurovsky + Leonard Bernad/O’Stud. 

Das absolute Ereignis dieses Konzertes war das große Bariton-Bass-Duett aus Bellinis „I Puritani“ mit dem usbekischen Bariton Evgenij Kachurovsky, ein großer, viriler Bariton, sowohl in Stimme als auch in der Escheinung, und dem rumänischen Bass Leonard Bernad, der auch schon im Vorjahreskonzert der Star war. Eine große, edel timbrierte Bassstimme, einer, der bald in die Qualitätsstufe eines Abdrazakov aufsteigen dürfte. Diese beiden Stimmen mit dieser reifen Leistung hätten jedes internationale Galakonzert geschmückt, nur dass hier nur eine Klavierbegleitung zur Verfügung stand. Überhaupt war dieses Puritani-Paket der aufregendste Teil des Programms. Kachurovsky sang zuvor noch die Arie des Riccardo, Anna Radja (indischen Ursprungs) sang eine wunderbare Elvira-Arie (Qui la voce). In dieser Szene konnte sich das aparte Timbre der Sängerin wunderbar entfalten, während sie als Frasquita später eher zur Schärfe neigte (aber tun das nicht fast alle Frasquitas?). Der tschechische Tenor Petr Nekoranec verfügt über eine knallig-„weiße“ Stimme, aber mit schier grenzenlosen Höhen. Er betätigte sich als Arturo im großen Ensemble, und das mit Hingabe, wie alles was er sang, sei’s hier als tragischer Held, ebenso wie in Thomas‘ „Mignon“, oder als komischer Basilio in Mozarts „Figaro“. 

Beim einleitenden „Le Nozze di Figaro“ kappelten sich Elsa Benoit/Susanna und Rachel Wilson/Marcellina. Marzia Marzo, ein warm getönter Mezzo aus Italien, sang einen köstlichen Cherubino, der bei Figaros Arie (Non piu andrai) Leonard Bernad (glänzend) darstellerisch assistierte. Mit der Grafenarie und im Ensemble ergänzte der Amerikaner und lyrische Bariton John Carpenter das Ensemble, und Kachurovsky assistierte als Bartolo. 

In „Mignon“ konnte sich Nekoranec nicht zwischen Mignon/Marzia Marzo (wunderschön gesungen) und der biestigen Philine/Elsa Benoit (mit mutigen Höhenflügen) entscheiden. Dazu noch ein schönes Duett mit Carpenter und Marzo. 

In den finalen „Carmen“-Szenen betätigten sich Radja und Marzo als Frasquita und Mercedes, während Rachel Wilson sich als Carmen präsentieren durfte. Leider hat die Amerikanerin kein besonders aufregendes Timbre, sie hat aber eine Bombentiefe, was ihrer Kartenarie den nötigen Reiz verlieh. Bei ihrer Habanera versuchte sie den Reiz körperlich zu erzeugen… Nach Elsa Benoits intensiver Micaela-Arie schloss das Schmuggler-Quintett (mit Nekoranec und Carpenter) das Konzert ab. Als Zugabe sangen alle zusammen ein Spezial-Arrangement von George Gershwins „Summertime“, bei dem alle Stimmlagen abwechselnd zum Zuge kamen und Anna Radjas Timbre als Leadingvoice erneut sehr schön aufblühte. 

Ein höchst genussreicher Abend mit viel freudiger Erwartung auf die anstehenden Karrieren dieser z. T. beglückenden Hoffnungsträger. –

Am 25.10. stellt sich das neu formierte Opernstudio vor.

Dorothea Zweipfennig

 

x Das Opernstudio 2014/15 -

Von L nach R: Carpenter-Radja-Marzo-Grills (schon weg)-Kachurovsky-Schmidt (Klavier)-Benoit-Bernad- und vorne: Nekoranec-Wilson-….(schon weg) 

Leonard Bernad – Fiesco vor 5 Jahren > https://www.youtube.com/watch?v=S0BHXFe8Tz0&feature=youtu.be

 

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