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WIEN/ Staatsoper: L’ELISIR D’AMORE

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WIENER STAATSOPER:  ”L´ ELISIR D´AMORE” am 10.1.2013

 Ein Rollen – und zwei Hausdebüts gab es an diesen Abend. Eines ist sehr gelungen, und zwar das von Mario Cassi, der sich uns erstmals in der Rolle des Belcore präsentierte. Er verfügt über eine sehr schöne, weiche Kavaliers-Baritonstimme mit kraftvoller Höhe und großer Durchschlagskraft. Aber auch als Darsteller hat er für den Witz dieser Rolle alles an Spiel zu bieten. Möge man den international schon sehr bekannten Sänger noch in vielen Rollen hier erleben.

Das zweite Debüt galt  Lawrence Brownlee, dem Nemorino – und das war doch etwas “durchwachsen”. Brownlee habe ich in wunderbarer Erinnerung als Almaviva, ich hörte von ihm auch einen fantastischer Elvino und einen Ory der Superklasse, mit dem Nemorino hatte er so manches Problem mit der Tessitura. Sie liegt für ihn zu tief. Klar legt er stilistisch richtig extra Kadenzen ein, speziell  in der “Una furtiva…” und ab einer gewissen Höhe ist er ganz der “Alte”. Seine szenische Umsetzung der Rolle ist großartig, er ist ein lustiger Darsteller, der Gesichter schneiden kann, die man auch ohne “Feldstecher” erkennt, allein mit dem Augenaufschlag. Er agiert auch recht beweglich, outriert nie und  wirkt auch sonstwie nie aufdringlich.

Chen Reiss war wieder Adina. Eine brave Sängerin des Ensembles, die nie schlecht, aber auch selten besonders gut auspendelt. Alfred Sramek als Dulcamara war wieder die Schlitzohrigkeit in Person und hatte alle Lacher und Sympathie auf seiner Seite.

Die junge Stipendiatin Annika Gerhards war die zweite Hausdebütantin - und schien von den Nerven verlassen. Warten wir eine andere Gelegenheit ab. Gerhard Berndl/Trompeter und Michael Burggasser/Diener ergänzten.

Guillermo Garcia Calvo leitete den Abend mit sehr viel Schwung und Elan. Der Chor sang und agierte mit viel Freude unter der Leitung Martin Schebesta.

Für Statistiker: Die immer noch jung wirkende Schenk-Inszenierung hatte mit Brownlee den 45sten  Nemorino.

Elena Habermann  

   

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