Junge Lübecker Sänger begeistern in Eutin – 20.7.2013
Von Horst Schinzel
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Das Kunstlied hat es schwer auf den Konzertpodien unserer Tage. Um so mehr ist es zu begrüßen, dass die Eutiner Festspiele im Rahmen der Weber-Tage zu einem Liederabend in den Rittersaal des Eutiner Schlosses gebeten haben. Unter dem Leitwort „Walzerkonzert“ vor allem mit Liebesliedern von Komponisten des 19. Jahrhunderts – von Brahms bis Gustav Mahler. Eine Veranstaltung allerdings, die weit besseren Besuch verdient gehabt hätte.
Nicht nur, weil sie dem Kennenlernen heute weitgehend vergessener Lied-Literatur vorwiegend romantischen Genres diente. Musik, die zu unserem großen Erbe zählt und weit mehr gepflegt werden müsste. Vor allem aber, weil diese zwei Stunden am späten Sonntagnachmittag zur Begegnung mit herausragenden jungen Lübecker Künstlern führen. Sönke Tams Freier, Julia Hallmann, Henrike Henken und Florian Sievers – die von Oliver Bunnenberg und Pietro Cresini mehr als nur kongenial begleitet werden. – - beenden gerade ihre Studien an der Lübecker Musikhochschule unter anderem bei den Professoren Konstanze Eickhorst und Martin Hundelt. Aus gutem Grund sind fast alle Stipendiaten namhafter Stiftungen wie etwa der Oskar- und Vera-Ritter-Stiftung oder der Possehl-Stiftung. Denen manchen sie mehr als nur Ehre, wie das Quartett mit dem Liebesliederwalzer op 52 von Johannes Brahms zeigt. Ohne Zweifel,: Die attraktive Ukrainerin Julia Hallmann – die in diesem Jahr auch bei der Lübecker Sommeroperette zu erleben ist – überragt alle. Insbesondere hätte man den Herren empfehlen sollen, an diesem heißen Nachmittag die Krawatten weg zu lassen. Dann hätte zumal Sönke Tams Freier nicht so unter Zwang gestanden. Auch so hat er eine mehr als nur lobenswerte Leistung abgerufen.
Die Zuhörer sind begeistert und entlassen die Künstler nicht ohne Zugabe. Schade, dass man denen in Eutin nicht so schnell wieder begegnen wird.
Horst Schinzel